Fukujima betrifft uns nicht direkt. Weder wir noch einer unserer Zulieferer betreibt in der erweiterten Sicherheitszone um Fukujima Fabriken.« Das ist zumindest eine gute Nachricht, die Rob Green, President und CEO von Renesas Electronics Europe, verkünden kann.
Denn Renesas Electronics war besonders hart vom Beben im März betroffen: An insgesamt acht Fertigungsstandorten – fünf Frontend-Fabriken, in denen die Wafern prozessiert werden und drei Backend-Fabriken, in denen das Assembly vonstatten geht – musste vorübergehend die Arbeit eingestellt werden. Seit dem hat Renesas viel unternommen und auch die Nachbeben Anfang April konnten den Erfolg der Bemühungen nicht geführden: »Sieben dieser acht Fabriken laufen wieder mit normaler Kapazität«, erklärt Green. Damit steht jetzt nur noch die Wafer-Fab in der Naka-Factory still. Wobei »nur noch« insofern ein Understatement ist, als dass Renesas in dieser vom Erdbeben am stärksten betroffenen Fabrik eine 200- und 300-mm-Linie betreibt und somit in dieser einen Fab 15 Prozent der gesamten Renesas-Fertigungskapazität gebündelt ist. Green weiter: »Wir fertigen dort zum Großteil Mikrocontroller und SoCs.«
Und nachdem diese Fabrik für einen so hohen Kapazitätsanteil steht, ist ihr Ausfall natürlich besonders bitter. So erklärt Green weiter, dass es zwar Lagerbestände der dort gefertigten Chips gäbe, diese aber natürlich nicht ausreichen würden, um den Ausfall der Fertigung zu kompensieren. Nur um es noch einmal deutlich zu machen: Wird der Plan eingehalten und die Fabrik nimmt im Juli die Fertigung wieder auf, dann beläuft sich der Stillstand der Produktion auf knapp drei Monate, also auf rund ein Viertel der gesamten Jahresproduktion.
Green erklärt denn auch, dass das Unternehmen mit vielen Maßnahmen versucht, zumindest einen Teil des Ausfalls abzufangen. Konkret spricht er von drei Ansätzen:
● Ein Teil der Produktion wird transferiert. Ein Großteil davon in die Fabriken in Saijo und Tsugaru.
● Ein Teil der Produktion übernehmen externe Fertigungspartner. Hier ist unter anderem von Globalfoundries und von TSMC die Rede.
● die Reparaturarbeiten in der Naka-Fab zu beschleunigen und damit schneller die Wiederaufnahme der Fertigung in dieser Fabrik zu erreichen, als dies bislang geplant ist.