Ausweitung der Evakuierungszone

Fukushima und die Elektronikindustrie: Das Schlimmste steht uns wohl noch bevor

29. April 2011, 15:52 Uhr | Engelbert Hopf
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Entwarnung für Quarz-Kunden

Epson, die Nummer 1 der Quarzhersteller, hatte zwar ein 16 km von Fukushima 1 entfernt liegendes Werk schließen müssen. Aber laut Stefan Hartmann, Department Manager QD bei Epson Europe Electronics, sind die hier gefertigten Produkte »sehr spezielle Taktgeber für spezifische Märkte«. Diese Schließung sollte sich – »sofern sie nicht ohnehin von anderen Epson-Fabriken aufgefangen werden kann« – nur auf äußerst wenige Kunden auswirken (in Europa auf weniger als ein Dutzend). Von der Ausweitung der Sperrzone hingegen ist Epson nicht betroffen, kein weiteres Werk liegt im näheren Umkreis (40 km) von Fukushima.

Auch seitens der Zulieferer erwartet Hartmann wegen der »multiplen Quellen keinen Einfluss « auf die Lieferfähigkeit. Im Gegenteil sehe man, dass sich die Lage auf der Zuliefererseite »kontinuierlich verbessert«. Im übrigen habe man als Marktführer dank der Einkaufsvolumina »Zugriff auf Zulieferer und ist damit weniger als andere von potentiellen Problem betroffen«.

Geyer Electronic, das einen Teil seiner Schwingquarze und Oszillatoren auch in Japan fertigt, ist laut Vertriebsleiter Bernhard Sulzbach »dank des südlich von Tokyo gelegenen Werk-standorts von der Katastrophe und deren Auswirkungen nicht betroffen, Lieferengpässe gibt es derzeit keine«. Die Fertigung laufe trotz der angespannten Situation der Energieversorgung »unvermindert weiter«. Im Werk selbst werden diese Zeiten durch flexible Arbeits- und Produktionszeiten kompensiert.

Auch die Zuliefersituation von Fertigungsmaterialien lasse bisher »keine Engpässe« erwarten. Als direkte Auswirkung erhalte Geyer Electronic seit ein paar Wochen »vermehrt Anfragen von Kunden, die für laufende Projekte auf der Suche nach gesicherten Lieferquellen sind«. Im übrigen sei die Bereitschaft der Kunden, mehr auf Lager zu legen, »deutlich « angestiegen. Sollten unerwartet Lieferengpässe eintreten, sei man aber dank weiterer Produktionsstandort in Asien in der Lage, den Produktionsausfall auszugleichen.


  1. Fukushima und die Elektronikindustrie: Das Schlimmste steht uns wohl noch bevor
  2. Entwarnung für Quarz-Kunden
  3. 300-mm-Wafer
  4. Renesas: Eigene Fabs und Foundries kompensieren Ausfälle

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