Bitkom-Umfrage | Cybersecurity

Unternehmen fühlen sich von IT-Angriffen bedroht

11. Oktober 2017, 14:13 Uhr | Christina Deinhardt
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Welche schützen sich die Unternehmen?

Rechtzeitig zu handeln kann sich auch nach Ansicht der befragten Unternehmen lohnen. 55 Prozent glauben, dass sich IT-Angriffe vollständig verhindern lassen. Doch laut Klaus Jetter, Deutschlandchef bei F-Secure ist das ein Trugschluss. » Die Frage ist nicht ob, sondern wann ein Unternehmen angegriffen wird.« Dementsprechend müssen laut Jetter auch die Sicherheitsvorkehrungen sein. Neben einer regelmäßigen Überprüfung des Sicherheitsbedarfs und der Schulung der Mitarbeiter empfiehlt er den Unternehmen in zeitgemäße Sicherheitstechnik investieren.

Aktuell nutzen 9 von 10 Unternehmen Virenscanner und Firewalls und 88 Prozent erstellen regelmäßig Backups ihrer Daten. 75 Prozent setzen einen Passwortschutz auf allen Geräten ein und 73 Prozent haben die Möglichkeit, den E-Mail-Verkehr zu verschlüsseln. Doch nur 56 Prozent geben an, dass Daten auf Datenträgern wie Festplatten verschlüsselt werden. 49 Prozent der Unternehmen betreiben ein Patchmanagement und 48 Prozent haben das interne Firmennetzwerk gegen Datenabfluss von innen abgesichert.

Doch nur 39 Prozent der befragten Unternehmen führen Penetrationstests durch. Jeweils ein Drittel der Unternehmen nutzen ein Intrusion-Detection-System oder ein Security-Information-and-Event Management-System oder setzen ein erweitertes Verfahren zur Benutzeridentifikation auf Endgeräten ein (je 35 Prozent). »Gut jedes zehnte Unternehmen in Deutschland nutzt aktuell nicht einmal die elementarsten Schutzvorkehrungen wie Virenscanner und Firewall.« sagt Jetter. Doch sei es mehr als fahrlässig, ohne diesen Basisschutz online zu sein.

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Wie handeln von IT-Angriffen betroffene Unternehmen?

Die große Mehrheit der Unternehmen hat nach einem IT-Angriff oder einem vermuteten Angriff reagiert und die eigenen Sicherheitsvorkehrungen verschärft. 45 Prozent haben in Sicherheitstechnik investiert, 36 Prozent führen nun regelmäßige Bedarfsanalysen für IT-Sicherheit durch und 33 Prozent setzen auf zusätzliche Sicherheitsanforderungen.

31 Prozent der Unternehmen haben zusätzliche Mitarbeiter eingestellt, 22 Prozent haben den IT-Sicherheitsanbieter gewechselt und in 13 Prozent der Unternehmen wurden sogar Mitarbeiter entlassen. Nur jedes neunte Unternehmen (11 Prozent) hat keinerlei Maßnahmen getroffen. Laut Bitkom-Research-Geschäftsführer Pols sollten Unternehmen nicht erst Vorkehrungen gegen IT-Angriffe treffen, wenn sie bereits Opfer geworden sind.»Gerade für kleinere Unternehmen kann es hilfreich sein, sich rechtzeitig Unterstützung von außen zu holen, um eine geeignete IT-Sicherheitsstrategie zu entwickeln.«

Bitkom Research führte die Umfrage im Auftrag des IT-Sicherheitsunternehmens F-Secure durch und befrage in Deutschland 750 Unternehmen mit 50 oder mehr Mitarbeitern.


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