Im Gegensatz zu einem klassischen SBC werden beim SBCSOM weitere Funktionen über zwei Systemkonnektoren, »CARD-Edges«, an beiden Seiten bereitgestellt. Daran können Anwender individuell entwickelte Extension-Boards anschließen. Sie sind in der Regel einfach und kostengünstig herzustellen und sogar später in das Layout des SBCSOM-Boards zu übernehmen. So verfügt das aktuell erhältliche Extension-Board über einen USB-Hub mit zwei Anschlüssen und einen zusätzlichen Ethernet Port (100 Mbit).
Das SBCSOM ist ebenfalls mit »i-MOD« Extension Boards und vorgefertigten Display- und Kamera-Adaptionen erweiterbar. Hiermit können Entwickler weitere Schnittstellen wie RS232/RS485, USB-Ports oder I2C-Sensoren hinzufügen. I-MOD-Flexverbinder gestatten ein einfaches Koppeln an vorhandene Kundenelektronik. Displays sind zusätzlich über den »KuK-Modis«-Anschluss und Kameras über einen MIPI-CSI-Verbinder anzuschließen. Möglich sind ebenfalls Erweiterungen als Eigenentwicklung, bei denen die Kunden einfach und ohne großen Kostenaufwand eigene Schnittstellen über die i-MOD-Konnektoren hinzufügen. Hierdurch entsteht mit dem SBCSOM ein modulares System, das Entwicklungsprozesse deutlich beschleunigt sowie flexibel nach und nach ergänzt.
Dank des modularen Aufbaus des SBCSOMs ist es sofort einsatzbereit. Für Kleinserien ermöglicht das Design einen frühen Entwicklungsbeginn. So kann man mit dem Board jedes Projekt sofort starten, und unter Verwenden vorhandener Erweiterungen oder mit dem Entwurf eigener Erweiterungsplatinen lassen sich Prototypen oder erste Produktserien entwickeln. Im nächsten Schritt ist es möglich, auf Basis des SBCSOMs und der Erweiterungen maßgeschneiderte SBCs mit geringem Designaufwand und niedrigen Entwicklungskosten für die Serien- und Massenproduktion zu entwickeln.
Hierbei können Kunden im weiteren Projektverlauf und mit steigenden Stückzahlen jederzeit entscheiden, ob aus dem SBCSOM ein individueller SBC werden soll, ohne das Entwickeln grundlegend von vorne beginnen zu müssen. Kunden können außerdem auf Dienstleistungen von Keith & Koep wie Wartung, Bauteilbeschaffung und Product Change Notification (PCN)-Prozess der Bauteile zurückgreifen.
Keith & Koep bietet das SBCSOM mit dem energieeffizienten NXP-Prozessor »i.MX 8M Mini/Nano Quad-Core Arm Cortex A53« an. Es ist mit den gängigen Betriebssystemen wie Android 9, Windows 10 IoT sowie Linux zu betreiben. In naher Zukunft integriert der Hersteller das Board ebenfalls in Touch-Panel-HMIs des Schwesterunternehmens Garz & Fricke. In Zusammenarbeit mit dem Unternehmen e-GITS, ebenfalls Teil der Garz & Fricke Group, bietet Keith & Koep Kunden ebenso eine Cross-Plattform-Anwendungsentwicklung an.
Der Autor
Volker Keith
ist Geschäftsführer von Keith & Koep, ein Unternehmen der Garz & Fricke Group. Während seinem Elektrotechnik-Studium gründete er die Keith & Kipp GbR, später die jetzige Keith & Koep GmbH. Anfangs beschäftigte er sich intensiv mit der RISC-Technik, danach entwickelte er mit Ericsson das erste Smartphone mit Linux und Java, das erste WebPad »SIMpad« und später das weltweit erste Arm SoM.