Embedded Computing

Garz & Fricke setzt auf Yocto

18. Februar 2014, 9:55 Uhr | Joachim Kroll
Das ARM-Cortex-A8-System Vincell LT core enthält alle Komponenten für ein »headless« System.
© Garz & Fricke

Für seine Single-Board-Computer mit ARM Cortex-A8- und -A9-CPU setzt Garz & Fricke auf das Yocto-Projekt. Das bringt Performance-Verbesserungen und bessere Unterstützung bei Multi-Touch und HTML-5-Support.

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Garz & Fricke setzt auf das Linux-Projekt Yocto. Yocto steht unter der Obhut der Linux Foundation und ist eine Zusammenstellung von Entwicklungtools, mit denen sich eine Embedded-Linux-Distribution zusammenstellen lässt. Dabei verfolgt Yocto das Ziel, dass die Software-Komponenten möglichst leicht auf eine neue Hardware portierbar sein sollen.

»Die Gespräche auf den letztjährigen Messen haben eine große Nachfrage nach Yocto gezeigt. Die freien Tools sind einfach zu bedienen und Projekte können deutlich schneller vorangetrieben werden« erklärt Geschäftsführer Manfred Garz den Schritt, Yocto zukünftig anbieten zu wollen. Yocto hat noch weitere Vorteile, wie die Möglichkeit zur standardisierten Entwicklung von Embedded-Systemen sowie die vereinfachte Portierung des Systems auf neue Hardware. Zudem sind Nutzer auch bei Lizenzfragen auf der sicheren Seite.

Auch die damit einhergehende Aktualisierung des Linux-Kernels und der QT-Version auf 3.0.35 bzw. 5.1 bringen Vorteilen. Mit QT 5.1 können Verbesserungen im Bereich der Multi-Touch-Unterstützung, der Stabilität und des HTML-5-Supports realisiert werden. Zusätzlich wird »QT Quick-controls« dabei helfen, die Menge an Code, die der Programmierer selber schreiben muss, zu verringern.

Den Yocto-Support bietet Garz & Fricke für seine Vincell-, Vincell-LT- und Santaro-Boards an. Die Vincell-Systeme mit ARM Cortex-A8 sind für displaylose Systeme konzipiert, während die Santaro-Boards mit verschiedenen Varianten von Freescales i.MX6 (Cortex-A9) bestückt werden können und auch Grafikdisplays ansteuern können.

Boot- und Updatetool Flash-N-Go

Neu ist auch das Boot-und Updatetool Flash-N-Go. Es bietet regelt Systemstart, Update und Wartung von Cortex-A9-Systemen mit einem oder mehreren Kernen. Es ist zunächst für das Garz & Fricke-Produkt Santaro einsetzbar. Sowohl Windows Embedded Compact als auch Linux und Android werden unterstützt.

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Garz und Fricke Flash N Go Bootloader
Der Bootloader Flash-N-Go bringt ein eigenes Mini-Linux zu Wartungszwecken mit.
© Garz & Fricke

Flash-N-Go läuft vollständig aus dem SoC- internen SRAM und bringt nur das Nötigste an Treibern mit, um das System zu initialisieren und das Betriebssystem von einem lokalen Speichermedium schnell nachzuladen und zu starten. Hinzu kommt ein spezialisiertes, abgespecktes Linux-System (Flash-N-Go-System), das die komplette technische Infrastruktur für Systemtest, -wartung, -konfiguration und –update zur Verfügung stellt. Dieses »Wartungs-Linux« ist parallel zum eigentlichen Betriebssystem auf dem Gerät installiert.

Diese Implementierung bringt viele Vorteile mit sich: Sie verringert neben der Bootzeit auch die Kosten für Entwicklung, Portierung, Wartung und Test des Bootloaders, die Notwendigkeit eines Abgleichs der Einstellungen zwischen Bootloader und Betriebssystem entfällt nahezu komplett.
Zudem ermöglicht es der Ansatz, Entwicklern einfach stabile Wartungs- und Updateapplikationen zu implementieren, die auch vom optischen Design und Bedienkonzept der eigentlichen regulären Endanwendung entsprechen.


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