Umfrage des Bitkom

Ein Drittel der Befragten ist offen für ein Chip-Implantat

29. Juli 2024, 11:00 Uhr | Lukas Steiglechner
© AIExplosion/stock.adobe.com

Einen Microchip in den Körper oder unter die Haut einzupflanzen können sich mehr als ein Drittel der Befragten Bitkom-Umfrage vorstellen. Dabei sind die Befragten sehr offen für medizinische Anwendungen, aber auch für Alltagsfunktionen. 39 Prozent der Befragten finden die Vorstellung unheimlich.

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Ob zur Messung des Blutzuckerspiegels oder zum Öffnen der Haustür: Die Nutzung von Chip-Implantaten ist für viele Menschen eine Option. 35 Prozent der Befragten können sich grundsätzlich vorstellen, sich einen Mikrochip implantieren zu lassen. Weitere zwei Prozent geben an, bereits ein Chip-Implantat zu besitzen. 58 Prozent lehnen dies jedoch ab. Dies hat der Digitalverband Bitkom in einer Befragung von 1.140 Personen in Deutschland ermittelt. Demnach ist die Offenheit bei medizinischen Anwendungsfällen am größten. Allerdings gibt es unterschiedlich viel Zuspruch für ein Chipimplantat je nach Anwendungsfall:

  • 82 Prozent: Behandlung schwerer Krankheiten
  • 79 Prozent: Behandlung starker Schmerzen
  • 60 Prozent: Im Falle einer Behinderung, um beispielsweise wieder sprechen oder gehen zu können
  • 43 Prozent: Behandlung leichter Schmerzen
  • 17 Prozent: Speichern von Gesundheitsdaten wie die Blutgruppe, den Rhesusfaktor oder den Impfstatus

»Chip-Implantate werden bereits bei bestimmten Krankheitsbildern wie Parkinson oder Epilepsie eingesetzt. Anfang dieses Jahres wurde einem Menschen ein Computer-Chip ins Gehirn implantiert, der die Steuerung von Smartphone und Computer über die Gedanken ermöglichen soll. Je wirkungsvoller diese Technologien im Kampf gegen schwere Krankheiten und körperliche Einschränkungen ist, desto eher wird sie akzeptiert«, sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder. 59 Prozent der Menschen in Deutschland gehen aktuell davon aus, dass Chip-Implantate die Medizin revolutionieren werden. 41 halten die Nutzung solcher Chips allerdings für unethisch – und 39 Prozent ist die Vorstellung von Chip-Implantaten unheimlich.

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Nicht nur medizinische Zwecke

Mikrochips unter der Haut können nicht nur medizinische, sondern auch Alltags-Funktionen erfüllen. 39 Prozent derjenigen, die sich grundsätzlich die Implantation eines Chips vorstellen können, würden damit elektronische Türöffner bedienen wollen – dies geht etwa mit Hilfe so genannter NFC-Chips. 38 Prozent würden Personalausweis oder Führerschein auf einem Chip speichern und 22 Prozent würden ihn zum Bezahlen nutzen. Sechs Prozent würden sich auch einfach ihre Visitenkarte per Mikrochip einpflanzen lassen. Besser sehen, hören oder schneller laufen? Teil der Diskussion über Chip-Implantate ist auch, inwiefern diese dazu genutzt werden könnten, menschliche Fähigkeiten zu verbessern beziehungsweise zu verstärken – auch ohne, dass eine Krankheit oder Beeinträchtigung vorliegt. 28 Prozent derjenigen, die sich Chip-Implantaten gegenüber offen zeigen, würden sich damit zusätzliche Fähigkeiten verschaffen wollen.


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