EMS-Forum, Teil 3: Engineering und Entwicklung – Was muss der EMS-Dienstleister können?

»Wir sind weit mehr als nur Fertiger«

12. April 2010, 19:36 Uhr | Karin Zühlke
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Externe Partnerschaften oder Entwicklungsabteilung?

Einen Königsweg in punkto Entwicklung gibt es für die EMSBranche sicher nicht. Zu unterschiedlich sind die Kundenanforderungen und -erwartungen an den EMS-Dienstleister. Dementsprechend variieren die Modelle der EMS-Firmen von projektbezogenen Entwicklungskooperationen über feste Partnerschaften bis hin zur 80 Mann starken Inhouse- Entwicklungsabteilung. »Wir decken die gesamte Bandbreite ab, von der Idee des Kunden über Zulassungen, Produktion bis hin zum Life Cycle Management «, erklärt Manfred Tillmann, Vorstand, Schlafhorst electronics. Innerhalb dieser Wertschöpfungskette konzentriert sich Schlafhorst aber vorwiegend auf den Kernmarkt Industrieelektronik mit Steuer- und Regeltechnik und ist nicht – anders als viele andere EMS-Anbieter – in verschiedenen Märkten tätig. »Wir würden uns ansonsten verzetteln und ein Risiko eingehen, das wir nicht beherrschen können«, begründet Tillmann. Auf die Spezialisierung setzt auch die Schweizer Asetronics mit Entwicklungsdienstleistungen bei Applikationen mit Power-LEDs: »Hier übernehmen wir die Entwicklung der Gesamtlösung inklusive Optik, Ansteuerung der Power-LED und dem Wärmemanagement «, erklärt CTO Guido Perrelet.

Katek hingegen ist in mehreren Märkten aktiv und geht einen dualen Weg aus Inhouse-Entwicklung und externen Partnern, denn schließlich könne man allein aus wirtschaftlichen Gründen nicht in allen Bereichen, für die Katek fertigt, eine gleich starke interne Entwickler-Mannschaft aufbauen, sagt Vertriebsleiter Wolfgang Fritsch: »Daher arbeiten wir auch mit externen Partnern – so können wir die Kosten im Griff halten.« Auch Bernhard Rindt, Mitglied der SRI-Geschäftsleitung, favorisiert das zweigleisige Modell aus internen und externen Entwicklungsressourcen, »denn Entwicklung wird immer mehr ein vernetztes Arbeiten, um das komplette Spektrum bis hin zu Forschungsprojekten abdecken zu können.« Ist Entwicklungskompetenz eine Domäne der großen EMS-Firmen? »Nein«, meint Michael Velmeden, Geschäftsführer, cms electronics. Auch ein kleineres EMS-Unternehmen wie cms electronics sei sehr wohl in der Lage, Entwicklungsunterstützung zu bieten. »Wir haben zu diesem Zweck im vergangenen Jahr eine Partnerschaft mit Imacs geschlossen, einem Anbieter von embedded Lösungen. »Allerdings«, schränkt Velmeden ein, »gibt es auch Grenzen. Und an diesem Punkt ist es wichtig, ehrlich zu bleiben und nicht zu behaupten, dass man als EMS alles kann.«


  1. »Wir sind weit mehr als nur Fertiger«
  2. Externe Partnerschaften oder Entwicklungsabteilung?
  3. »Wir können die Nachfrage gar nicht befriedigen«

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