Industrie 4.0 bei Continental

Roboter, Smarte Tools und der Mensch als Verbesserer

7. Dezember 2016, 17:06 Uhr | Karin Zühlke
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„Fertigungsmitarbeiter entwickelt sich zum Verbesserer“

Schwächen diese Automatismen das Standing des Menschen in der Fertigung? Bei Continental lege man Wert auf eine Entwicklung des Arbeitsplatzes der Zukunft. Für den Fertigungsmitarbeiter eröffnen sich dabei neue Möglichkeiten: Er entwickelt sich nach dem Verständnis von Continental zum „Verbesserer“, indem er die Kontrolle über sämtliche automatischen Arbeitsabläufe hat.

So sollen die smarten Hilfsmittel den Arbeiter unterstützen, nicht ersetzen, wie auch die Anwendungsbeispiele der Augmented Reality zeigen: Mobile Geräte sollen dem Fertigungsmitarbeiter die Arbeit erleichtern: die Uhr am Handgelenk ersetzt beispielsweise den Monitor an der Linie. Mit Hilfe von Smart Glasses können Experten weltweit Mitarbeiter mit bei Wartungsarbeiten unterstützen.

Auch die kollaborative Robotik, also das enge Zusammenspiel zwischen Roboter und Mitarbeiter, ist ein innovativer Ansatz der Industrie 4.0, der die Arbeitsorganisation von morgen in großen Teilen verändern kann. „Vorteile der kollaborativen Robotik sehen wir nicht nur in der Ergonomie und Effizienzsteigerung, sondern auch in der Flexibilität. Moderne Roboter lassen sich binnen weniger Minuten für neue Arbeitsschritte programmieren“, so Braun. „Kollaborative Robotik bietet zudem die Chance, die Wettbewerbsfähigkeit von Fertigungsstandorten außerhalb sogenannter Best-Cost-Länder zu sichern.“ Continental hat deshalb bereits 3 Robotik-Kompetenzzentren in Deutschland, USA und China gegründet und arbeitet aktiv daran, diese neuen Möglichkeiten in die Produktion zu führen. Dabei verfolgt Continental das Prinzip „Less machine is robust machine“, was so viel heißt wie „weniger bewegliche Teile, weniger Sensoren, weniger Übergabestellen“.  Gleichzeitig sollen die Anlagen und Maschinen in Abhängigkeit von Produktvolumen und –varianz skalierbar und modular erweiterbar sein.  

Continental ist auf dem Weg zu einer vernetzten und hocheffizienten Elektronik-Produktion bereits weit vorangekommen: Vor 10 Jahren bestand die Elektronikproduktion bei Continental noch aus einer heterogenen Organisation. Erst mit der Überführung in einen Verbund wurden flächendeckende Prozess- und Technologiestandards eingeführt, überprüft und weiterentwickelt. „Nur so ist es Continental gelungen, eine weltweit hocheffiziente und -qualitative Fertigung aufzubauen. Auch bei der Integration neuer Werke hat uns die Organisation im Verbund geholfen. Mit vergleichbaren Prozessen und Ergebnissen, konnten und können wir weltweit flexibel und schnell auf neue Strukturen und Anforderungen reagieren", so Braun.

Die Central Electronic Plants sind ständig neue Herausforderungen quasi gewöhnt: Neben der kontinuierlich steigenden Bedeutung der Automobilelektronik und der Zentralisierung der Elektronikproduktion bewerkstelligte CEP im Rahmen von Akquisitionen auch die Integration zweier großer Produktionen: von Motorola Automotive 2006 und Siemens VDO  im Jahr 2007.


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