Industrie 4.0

Industrielle Kontrolleinheit richtig umsetzen

19. November 2013, 15:19 Uhr | Christoph Adam und Josef Wasner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Versionsverwaltung ist von hoher Wichtigkeit

In einem fortschrittlichen Entwicklungsprozess ist der Einsatz eines Versionsverwaltungssystems generell von hoher Wichtigkeit. Der Entwicklungs- und Produktionsspezialist setzt dabei nicht nur während der Erstellung des Quellcodes für Chip-Design und Software oder Firmware, sondern auch während der Erstellung der Schaltpläne und der Mechanikkonstruktion und aller anderen entwicklungsrelevanten Daten und Dokumente auf Revisionskontrolle. Im konkreten Fall wurde dafür SVN (Subversion) verwendet. Für eine schnelle Fehleridentifikation sowie eine lückenlose Validierung bei Veränderungen erwies sich darüber hinaus die Einrichtung des „Requirement Engineering“ als vital, bei dem sämtliche Systemfunktionen numerisch erfasst und durch den gesamten Prozess hindurch verfolgt wurden. Insbesondere für Anwendungen mit besonders hohen Anforderungen wie mehrfache Redundanz und Hochverfügbarkeit war und ist dies ein absolutes Muss.

Den Abschluss bildeten- gerade im Hinblick auf die hohen Anforderungen der industriellen Umgebung - Compliance-Tests für EMV, Vibration, Temperatur (Umwelterprobung) bzw. Tests zur Erreichung internationaler Zertifizierungen (CE, FCC; UL, FM) inklusive der notwendigen Dokumentation.

Kriterien für einen erfolgreichen Projektabschluss

Abschließend bleibt festzuhalten, dass bereits in der Entstehungsphase Schlüsselaspekte der Anwendung berücksichtigt werden müssen: Welche Architektur, Partitionierung, Taktraten, Protokolle, I/O-Schnittstellen oder Zeitmanagement sind sinnvoll? Die Teilprozesse müssen robust sein und synchronisiert ablaufen, um technologisch hochwertige Endprodukte hervorzubringen. Dabei werden frühzeitig Fertigungsaspekte in Betracht gezogen. Zusätzlich kann der Produktionsspezialist durch seine Bandbreite auf industriespezifisches Prozess-Know-how in nahezu jedem Bereich zurückgreifen. Einige Beispiele sind Aerospace (DO178B, DO254), Kerntechnik (KTA 3507), Medizintechnik (DIN EN ISO 13485, IEC62304) oder Automatisierungstechnik (IEC 61131-2).

Die Kundenvorteile in kommerzieller, technologischer und qualitativer Hinsicht sind bei diesem Modell offensichtlich: Eine Komplettlösung aus einer Hand ohne Multi-Partner-Management reduziert das Risiko und die Entwicklungs- und Fertigungszeit. Robuste Entwicklungsprozesse und erprobte Technologien - basierend auf Standard-Gehäuseteilen sowie umfassende Expertise aus einem breiten Branchenspektrum mit effektiver Budgetnutzung - optimieren das Gesamtsystem bezüglich Performance, Langlebigkeit und Stückkosten.

 

Die Autoren

Josef Wasner
startete nach Abschluss des Elektrotechnikstudiums an der TU München als Design Engineer in der Siemens AG im Bereich Daten- und Informationstechnik. Nach mehreren Stationen in der Entwicklung von High-End-UNIX-Computersystemen bei Siemens Nixdorf und Fujitsu Siemens Computers war er als zertifizierter Projektmanager für Großprojekte in der Siemens AG unter anderem im Bereich der Medizintechnik und ASICs tätig. Seit Anfang 2010 leitet er in der Heitec AG das Electronic System Design der Niederlassung München mit Schwerpunkt komplexer System-entwicklung und High-Speed Designs.

Christoph Adam
startete seine Laufbahn als ASIC Design Engineer und übernahm dann leitende Funktionen im Strategie- und Produktmarketing bei Force Computers, leitete den Vertriebsbereich Service bei Motorola Embedded Computing und entwickelte danach für einen globalen Distributor das Systemintegrationsgeschäft in Europa. Seit Januar 2013 verantwortet der Dipl.-Ing. der Elektrotechnik das Produktmanagement der professionellen Gehäusetechnik bei der Heitec AG.


  1. Industrielle Kontrolleinheit richtig umsetzen
  2. Das Projektmanagement entscheidet über den Projekterfolg
  3. Versionsverwaltung ist von hoher Wichtigkeit

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