Auch für Hybridfertigungen ist die NXT geeignet. Eine eigene Multi-Wafer-Unit kann SMD-Bauteile und Bare Dies im Mix verarbeiten. Die neue MWU, kombiniert mit einem M6IISP-NXT-Modul, kann SMDs von Rolle, Stange oder Tray verarbeiten. Gleichzeitig sind Wafer bis zu 8 inch verarbeitbar. Der Die-Bonder bietet die Möglichkeit, Dies direkt vom Wafer zu entnehmen oder mit einem Shuttle zu verarbeiten. Der Shuttle hat gleichzeitig die Möglichkeit den Halbleiter zu flippen, was für die Verarbeitung von Flip Chips notwendig ist.
Gefragt ist diese Art der Hybridfertigung derzeit vor allem in der Leistungselektronik: »Hier ist die Migration von der SMT und dem Semiconductor-Bereich, also das Bestücken von Bare Dies auf einer »Hybrid-Maschine«, ein ganz wichtiger Faktor«, wie Gross betont. Denn dadurch lässt sich der Einsatz von zwei Maschinen, einen Die-Bonder und eine SMT-Bestückungsanlage, vermeiden. »Alles auf einer Plattform zu verarbeiten, ist natürlich weitaus effizienter und kostengünstiger: Sie können dieselbe Software und dieselben Koordinaten verwenden und haben und weniger Wartungsaufwand«, so Gross.
Bei der Fertigung von Leistungselektronik ist außerdem zu beachten, dass die Maschine unterschiedliche Substrate handhaben muss: Das Handlingsystem wird hier also zum zentralen Punkt, weil es in der Lage sein muss, ganz unterschiedliche Dinge zu transportieren: vom PCB über die Keramik bis hin zu Trägersystemen und J-Boot-Carriers. Idealerweise hat die Bestückungsmaschine also ein Transportsystem, das alles kann.
Kompaktversion für wenig Stellplatz
Die NXT gibt es übrigens auch als »compact«-Ausführung: Die kleinere Schwester der NXT braucht nur etwa 26 Prozent so viel Stellfläche wie die große NXT und ist laut Gross für etwa 88 Prozent aller Anwendungen in Europa ausreichend. Modular erweiterbar ist die »NXT compact« genauso wie die Normalversion. Vom Preis her gibt es allerdings nach Aussage von Gross kaum einen Unterschied.
Auch sein zweites Flaggschiff, die AIMEX, hat Fuji aufgerüstet: »Es ist nun möglich, die Bestückungsanlage in wenigen Sekunden mit unterschiedlichen Bestückungsköpfen auszurüsten und zusätzlich die Bestückungskapazität der Maschine zu erhöhen«, führt Gross aus. Als Mix-Lösung und für Fertigungen mit vergleichsweise niedrigem Durchsatz ist die AIMEX mit zwei Bestückungsköpfen ausrüstbar. »Benötigt der Kunde eine höhere Kapazität, können weitere Bestückungsköpfe nachgerüstet werden. Die AIMEX wird dann zu einem High-Volume-Bestückungssystem, ohne an Flexibilität einzubüßen.« Nachzurüsten sind die weiteren Bestückungsköpfe - bis zu vier an der Zahl - laut Gross relativ einfach.