Wie können die Unternehmen der Elektronikindustrie ihren optimalen Platz in der Versorgungskette finden und unter den gegebenen Umständen Geld verdienen? Diese Frage versuchten die Teilnehmer des ersten CEO-Round-Table im Rahmen des Electronic Summit während der productronica 2009 zu beantworten.
Kein Wunder, dass die Vertreter von Automobilherstellern, Herstellern von Fertigungsmaschinen, von Elektromechanik und Chips auf Moderator Jürgen Gromer recht unterschiedliche Antworten einprasseln ließen. Um das Fazit vorweg zu nehmen: Es gibt keine allgemeingültige Antwort. Gerade deshalb hat es soch gelont, die Diskussion im Detail zu verfolgen.
Die Zeiten sind hart und gerade dann bietet es sich an, von Unternehmen zu lernen, die sich erfolgreich durch harte Zeiten geschlagen haben. Und wer könnte besser zeigen, wie man gut durch harte Zeiten kommt, als ein Unternehmen, das erst kurz nach seiner Gründung den Abschwung von 2000/2001 durchleben musste – dabei aber kontinuierlich wuchs. Sehart Sutardja, Mitgründer und CEO von Marvell, formuliert sein Erfolgsrezept: »Im Rückblick ist es einfach: Wir haben von Anfang an auf Innovationen gesetzt. Wir hatten es damals aber nicht gewusst oder hätten es zumindest anders formuliert.«
Damit nimmt er Bezug auf die Keynote-Rede von Dr. Ram Charan, der Innovationen als einen Schlüssel für das Überleben von Firmen aber auch von Staaten und Gesellschaften ansieht.
»Die großen Wettbewerber ruhten sich etwas auf ihren Markennamen aus, wir hatten die Chance mit unseren ICs in Gebiete vorzustoßen, die die Großen nicht interessierten und links liegen ließen«, erinnert sich Sutardja an die Gründungszeit von Marvell. »Als Start up hatten wir aber auch keine andere Wahl als das zu tun, was die anderen nicht machen wollten.« Die Herausforderung bestehe nun darin, heute, also nach 14 Jahren als 3-Mrd.-Dollar-Unternehmen, nicht in dieselbe Falle zu tappen, wie die Wettbewerber vor zehn Jahren. Dazu nickt Ram Charan zustimmend und die Vertreter einiger Firmen im Publikum, die sich als die alten Wettbewerber angesprochen fühlen dürfen, lächeln milde.