Umsetzer von Ideen und Innovationen

EMS – gefragter denn je!

23. Oktober 2019, 11:18 Uhr | Von Thomas Kaiser, Executive Vice President von GPV (DACH) Switzerland
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Suche nach den optimalen Total Cost of Ownership

Die EMS-Welt blickt mittlerweile auf eine rund 40-jährige Historie zurück. Ausgelöst durch die Variabilisierung von Fixkosten, ist die Branche mittlerweile zum High-Tech-Gesamtlösungspartner über den gesamten Lebenszyklus einer Applikation avanciert. Flexible, international aufgestellte EMS-Unternehmungen erlauben es dem OEM, sich exakt entlang seinen Anforderungen ideal aufzustellen. Was heißt aber heute „ideal“? Waren früher noch Produkte- und Testkomplexität die Treiber zur Wahl des optimalen Produktionsstandortes, so sind es heute zusätzlich die politischen Rahmenbedingungen, Handelszölle und logistische Herausforderungen, welche die Beurteilung der Total Cost of Ownership zusätzlich beeinflussen. Megaprojekte wie eine Seidenstraße ermöglichen heute fantastische neue Möglichkeiten in der Logistikoptimierung zwischen Asien und Europa. Unsicherheiten, ausgelöst durch die protektionistisch motivierten Zollkonflikte der Superstaaten, bremsen jedoch zusätzliche Investitionspläne für die betroffenen Märkte ein. Die Komplexität der Wahl des richtigen Partners hat sich demzufolge stark erhöht und die Frage nach dem richtigen Partner stellt sich mehr denn je. Ist es nun der Partner, welcher „über die Straße“ die Risiken der globalen Kräfte vergessen lässt, oder ist es der global aufgestellte Partner, welcher für jede Situation, jeden Einfluss ein hoffentlich wirksames Rezept kennt? Es bleibt schwierig, da über allem das Damoklesschwert der stetig anspruchsvolleren Wettbewerbsfähigkeit steht. Da gilt: Sicher ist, wer sich der stetigen Veränderung bewusst ist und entsprechend schlagkräftige Antworten zu diesen Themen liefern kann. Die Konzentration der Kräfte auf die Kernkompetenzen wird in Zeiten wie heute wieder ein Erfolgsfaktor. Für die EMS-Welt könnte dies zu einem weiteren positiven Effekt führen. Als wettbewerbsunterstützender Umsetzer von Ideen und Innovationen ist deren Kernkompetenz mehr denn je gefragt.

Bilder: GPV
© GPV

Supply-Risiken

Je dynamischer die Märkte, desto gefährlicher der Materialursprung! Ein stetiger Begleiter der volatilen Märkte ist die Garantie des Originalursprungs des eingesetzten Materiales. Nur wer sich entsprechend vertraglich absichert, kann diese Risiken in hohem Maße reduzieren. Jedoch ist nicht nur ein allfälliges Plagiat das Risiko, immer mehr Wert wird auch auf die eindeutige Identifikation und Rückverfolgbarkeit von Rohmaterialien gelegt. Gewiss, dies gewährleistet einen hervorragenden gesellschaftssozialen und globalen Beitrag; auf der anderen Seite ist dies gepaart mit einer fast unlösbaren Herausforderung in Bezug auf eine seriöse Recherche. Nur wer die entsprechenden Ressourcen freistellen kann, ist in der Lage, hierzu eine fundierte und kompetente Antwort zu geben.

Die Zielsetzung einer hohen Transparenz entlang einer End-to-End-Supply-Chain wird ein stetiger digitaler Treiber der einzelnen Absatzstufen werden. Wer sich dieser Themen annimmt, wird seine Erfolgschancen in der Zukunft stärken können.

Fazit

Die EMS-Branche ist gefragter denn je. Steigende Risiken entlang der Supply-Chain erfordern Partner, die das interne und externe Supply-Chain-Management zur Kernkompetenz erkoren haben: die EMS-Industrie. Die Steigerung der Flexibilisierung der Produktionsmöglichkeiten als Antwort auf sich dynamisch verändernde Marktsituationen sowie die Erhöhung des Kompetenz-Pools gepaart mit der Stärkung des Beschaffungsnetzwerkes sind die Treiber der Marktkonsolidierung. Nicht nur Größe erhöht die Schlagkraft, sondern auch die breit angelegten Kompetenzfelder entlang der Produktentwicklung, der Produktion bis hin zum After-Sales. Den idealen Standort eines EMS-Unternehmens gibt es nicht. Die nicht ganz neue Erfolgsformel lautet, die Bedürfnisse der Kunden exakt zu evaluieren und maßgeschneiderte Dienstleistungen zu ermöglichen.


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