Durch entsprechende Software kann die Messfunktion einer Wärmebildkamera deutlich erweitert werden. So können Temperaturprofile oder zeitliche Abläufe aufgezeichnet werden. Sie werden als „thermales Datenlogging“ (Aufzeichnung ohne Berührung) bezeichnet, auch sind periodische Messungen möglich, z.B. alle 5 Minuten ein Bild, die dann zusammenhängend als Stream dargestellt werden. Zeitliche Temperaturprofile geben Aufschluss über das thermische Verhalten eines Bauteils oder einer Baugruppe unter Last. In Bild 8 wird dies dargestellt: Ein Leistungshalbleiter wird in einer Taktfolge ein- und ausgeschaltet. Der Rhythmus ist sogar aus der thermischen Aufnahme ersichtlich. Die Verwendung unterschiedlicher Kühlkörper oder Änderungen durch konstruktive Maßnahmen werden damit leicht nachweisbar und dokumentierbar und ihre Effektivität kann optimiert werden.
Beim zeitlichen Verlauf wird ein Bauteil oder ein Bereich über der Zeit mit unterschiedlicher Leistungsbeaufschlagung gemessen, und die Werte werden als Trend/ Plot dargestellt.
Mit Hilfe der Software lassen sich noch weitere Darstellungen und Messwertaufnahmen durchführen, die Aufschluss über das thermische Verhalten von einzelnen Bauteilen, Baugruppen oder Geräten geben. So können auch „thermische Videos“ aufgenommen werden, die mit einer Sequenz von 25 Bildern/s ablaufen. Ein Erwärmungsverhalten einer Schaltung wird damit eindeutig sichtbar und ihr thermisches Einschwingen wird abschätzbar.
Ferner lassen sich periodische Aufnahmen mit einer Aufnahmefrequenz von 10 s bis 1 h aufnehmen. Damit ist ein thermisches Langzeitverhalten dokumentierbar. Auch lassen sich Triggerbedingungen nach Datum, Uhrzeit oder Dauer für eine thermische Aufnahme einstellen. Zugriff auf die Daten hat der Anwender durch einen Export via CSV oder als Video-Stream (AVI).