Die Messe SPS/IPC/Drives in Nürnberg nehmen die Steckverbinderhersteller gerne zum Anlass, um neue Industriesteckverbinder vorzustellen. In diesem Jahr werden gleich mehrere echte Highlights enthüllt.
Tyco Electronics (TE) zeigt zum Beispiel den »Motorman«, einen neuen Hybrid-Steckverbinder für Servo-Antriebe. Er vereint auf der Fläche eines Rechtecksteckverbinders die Signal und Leistungsübertragung. Damit kommt der Stecker dem Trend zur Miniaturisierung nach. Das Hauptaugenmerk bei der Entwicklung hat TE allerdings auf die Handhabung des Steckverbinders gelegt. Die neue Hybridschnittstelle kann laut Unternehmensangaben zwei 4-polige Ethernetbuchsen, fünf Leistungsbuchsen, fünf Signalbuchsen und einen Erdungskontakt für die Ausführung mit Metall- und Kunststoffgehäusen aufnehmen! Dadurch reduziert sich der sonst übliche Verkabelungsaufwand deutlich. Auch weist das Steckverbinderkonzept weitere praktische Details auf.
Bei dem neuen Hybrid-Steckverbinder ist zum Beispiel die Haube anders als sonst ausgeführt. Der neue »Hauben-Aufbau« orientiert sich an den Anforderungen hybrider Rundleitungen. Daher ist der Kabelabgang nicht rechtwinklig gestaltet, sondern mit einer Abgangsneigung von rund 100 Grad so gehalten, dass die Leitung im Biegeradius in die Haube quasi hinein läuft. Die Haube bildet also die natürliche Biegelinie der angeschlossenen Leitung ab. Des Weiteren ist der Steckverbinder laut Angaben von Tyco Electronics so aufgebaut, dass er einfacher zu verdrahten ist als manch größerer Rechtecksteckverbinder.
Das Buchsengehäuse des Steckverbinders bietet Flexibilität für unterschiedliche Anforderungen, weil der Kontakteinsatz selektiv bestückbar ist. So kann man beispielsweise im Leistungsbereich ein Spektrum von 24 V DC bis 600 V DC abdecken.
Ausgelegt ist der Steckverbinder für bis zu 600 V DC und 20 A, bei 80 °C. Auch eine Wechselspannungsversorgung bis 480 V AC ist durch Belegung von drei bis vier Leistungskontakten möglich.
Auch beim Einsatz für die Ethernet-Verkabelung bietet der »Motorman« Flexibilität. So lässt sich bei der Bestückung wahlweise nur eine der beiden »Power4Net«-Buchsen belegen; die andere kann man verschließen. Die Vollbelegung mit zwei »Power4Net«-Buchsen bietet den Vorteil, dass sich mehrere Servo-Antriebe nach dem effizienten Prinzip der Daisy-Chain verketten und damit auch hohe Anforderungen an eine redundante Ansteuerung des Antriebs erfüllen lassen.