Einer der wesentlichen Gründe für den Erfolg von Modularsteckverbindern ist die einfache Montage der Kabel. Die Leiter werden – wie nachfolgend in Bild 3 gezeigt – in den Stecker eingeführt und dann mit einem Crimp-Werkzeug zusammengepresst. Hierdurch entsteht eine sogenannte Schneidklemmverbindung. Diese Verbindung kann wahlweise mit einem kostengünstigen Handwerkzeug oder bei größeren Stückzahlen mit einem leistungsfähigen Automaten hergestellt werden.
Kabelspezifikationen im Überblick
Wie werden Buchsen und Stecker miteinander verbunden? Die Auswahl des am besten geeigneten Übertragungsmediums für eine gegebene Anwendung stellt immer einen Kompromiss zwischen zahlreichen wesentlichen Kriterien dar: Übertragungseigenschaften (Bandbreite, Fehlerleistung usw.), Abstand zwischen den Geräten (Signallaufzeit), physischen Maßen, Bereitstellungsgeschwindigkeit, Kosten für Anschaffung, Bereitstellung und Wartung usw.
Kupferleiter haben sich in Bezug auf Kosten, physischer Flexibilität und elektromagnetischer Eigenschaften in der Vergangenheit als guter Kompromiss erwiesen.
Verdrillte Leiterpaare
Von Anfang an wurden verdrillte Leiterpaare als ausschließliches Übertragungsmedium für Netzwerkanwendungen in der Telekommunikation eingesetzt und sind es bis heute geblieben – auch wenn Glasfaser- und Satellitenverbindungen in zahlreichen Anwendungsbereichen verwendet werden.
Ein verdrilltes Leiterpaar besteht aus zwei Kupferleitern, die jeweils durch ein Dielektrikum (also ein nicht leitendes Material) wie PVC, Polyethylen, Teflon oder Fluorpolymer isoliert sind. Diese Isolierung trennt die Leiter so voneinander, dass der Stromkreis nicht kurzgeschlossen wird, und schützt sie zudem vor physischer Beschädigung.
Wie Bild 4 zeigt, sind die isolierten Leiter spiralförmig mit einer konstanten Teilung (Abstand) verdreht. Auf diese Weise entsteht eine 360°-Verdrillung. Dieser Vorgang dient der Verbesserung der Signalstärke über längere Distanzen, wenn beide Leiter ein ähnliches Signal übertragen. An jedem beliebigen Punkt des Kabels sind die Signale gleich, aber umgekehrt gepolt, wodurch sich die abgestrahlte Energie verringert. Ein Kabel kann zudem aus mehreren Paaren bestehen.
Geschirmte und ungeschirmte Kabel
Abhängig von der Signalintegrität, die in der jeweiligen Umgebung erforderlich ist (also der Frage, wie stark das Signal gestört sein darf), kann man geschirmte oder ungeschirmte Kabel einsetzen.
Die verwendeten Abkürzungen sind möglicherweise etwas verwirrend, weil manche sich noch an der veralteten Konvention orientieren, während andere schon die neue benutzen. In der nachfolgenden Beschreibung wird die alte Konvention verwendet; zusätzlich jedoch wird die neue Konvention ggf. in Klammern aufgeführt.
Nachfolgend aufgelistet sind die am weitesten verbreiteten Bezeichnungen nach ISO/IEC 11801 (Bild 5):
Kabelkategorien
Die EIA (Electronic lndustries Alliance) hat die Verwendung von UTP- und STP-Kabel durch Definition verschiedener Kategorien standardisiert. Der Standard definiert nicht nur Kabel, sondern auch Vorgaben für Telekommunikations-Verkabelungssysteme. Allgemeiner formuliert, definiert der Standard Folgendes: Kabeltypen, Systemarchitekturen, Abstände, Steckverbinder, Kabelanschluss und Leistungsmerkmale. Im Rahmen dieses Beitrags kann nicht jeder Punkt ausführlich behandelt werden. Deswegen sind in der Tabelle Kabeltypen, Leistungsmerkmale und Steckverbinder als Übersicht zusammengefasst.
Leistungsmerkmale werden nicht für jede Kategorie angegeben. Einige Parameter wie Reflexionsdämpfung und Laufzeitunterschiede sind für niederfrequente Signale weniger kritisch.
Nach Unterlagen von Th. Robok, Dr. R. S. Mroczkowski, R. Jugy, A. Gerfer (Würth Elektronik eiSos)
Literatur
[1] Robok, Th.; Dr. Mroczkowski, R.S.; Jugy, R.; Gerfer, A.: Trilogie der Steckverbinder. 3. Auflage, 384 Seiten. Herausgeber: Würth Elektronik eiSos/Swiridoff Verlag, ISBN 978-3-89929-200-8
[2] Brander, Th.; Gerfer, A.; Rall, B.; Zenkner, H.: Trilogie der induktiven Bauelemente. 4. Auflage, 696 Seiten. Herausgeber: Würth Elektronik eiSos/Swiridoff Verlag, ISBN 978-3-89929-151-3