Nun wollen wir beschreiben, woher einige der unerwünschten Signale und das Rauschen in einem Oszillator kommen. Wie in Gleichung 6 dargestellt, produziert ein Oszillator ein sehr komplexes Signal mit zufälligen und deterministischen Phasenvariationen, Harmonischen, Subharmonischen etc. (Bild 4).
Zufällige Rauschquellen
Für die zufälligen Komponenten sind überwiegend – aber nicht ausschließlich – drei Hauptquellen verantwortlich: thermisches Rauschen, Schrotrauschen und Funkelrauschen. Das thermisches Rauschen wird durch die Brownsche Bewegung von Elektronen aufgrund von thermischer Beeinflussung verursacht. Die Größe nimmt in Abhängigkeit von Temperatur, Bandbreite und Rauschwiderstand zu. Das Schrot- oder auch Stromrauschen entsteht durch den diskontinuierlichen Stromfluss über mögliche pn-Übergänge. Und das Funkelrauschen ist proportional zu 1/f² und in sämtlichen aktiven Bausteinen vorhanden, sowie in einigen passiven Komponenten, beispielsweise Kohleschichtwiderständen.
Das mittenfrequenznahe Phasenrauschen des Oszillators ist direkt proportional zu dem frequenzbestimmenden Resonator Q. Je größer der Q-Wert des Resonators, desto kleiner ist das mittenfrequenznahe Phasenrauschen. Das Grundrauschen entsteht aus der Mitwirkung aller Einflüsse innerhalb der Oszillatorschaltung, auch bezeichnet als weißes Rauschen.
Deterministische Quellen
Die deterministische Komponente kann unter anderem vier Ursachen haben: Spannungsversorgung, Störsignale, Quarzkristallresonanz und Subharmonische.
Harmonische Quellen
Harmonische können durch die Nichtlinearität irgendeines Bausteins innerhalb der Oszillatorschaltung generiert werden. Hauptursachen sind jedoch pn-Übergänge, die das Signal passieren muss. Eine hohe Harmonische, zum Beispiel die elfte Harmonische, kann einen Empfänger desensibilisieren, indem sie in das Zwischen- bzw. Empfangsfrequenzband wechselt. Harmonische Verzerrung kann ein Problem werden, wenn das Ausgangssignal des Oszillators von einem Sinus- in ein Rechtecksignal zu konvertieren ist.
Fazit
Die Ausgangssignale eines Oszillators sind niemals perfekt. Die Spezifikation und Validierung der Oszillatorleistung durch den Systementwickler bedarf einer sorgfältigen Prüfung. Zusätzlich kann das System einen Oszillator leicht durch zugeführte beziehungsweise abgestrahlte Signale stören. Erfahrene HF-Techniker wissen, dass man am besten keine unerwünschten Signale generiert. Ist das nicht möglich, werden sie versuchen, diese im Nachhinein herauszufiltern.