Anwendungen spezifizieren

Bremswiderstände: Welchen nehm' ich jetzt?

23. Oktober 2012, 13:37 Uhr | Von Falko Ladiges
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Temperaturbedingte Einflüsse

Thermische Einflussfaktoren
Thermische Einflussfaktoren eines Bremswiderstandes
© WDI AG

Hinzu kommt, dass das Ansprechen auf einen Puls von der Arbeitstemperatur abhängt. Die richtige Auswahl hängt folglich noch von verschiedenen  Faktoren - die Konstruktion des Widerstandes betreffend - ab. Die hier in Frage kommenden Kenngrößen werden im Bild veranschaulicht.

Im Fall von sehr kurzen Pulsabständen, welche häufig mit maximal 0,2 s festgelegt sind, zeigt der Widerstand ein Verhalten, das durch adiabatische Zustandsänderungen gekennzeichnet ist, und der Widerstandsdraht absorbiert die gesamte kinetische Energie der Bremsung, ohne diese an seine Umgebung weiterzuleiten. Der maximale Wert kann mit Ef = Cx Tbeschrieben werden, wobei Tf  (die Temperatur, die der Draht bei der Aufnahme erreicht) mit Tf = (Rf + Rth) x W berechnet wird.

Im Fall von längeren Pulsen wird die Energie nicht nur vom Draht allein, sondern auch von der Umgebung, also dem Füllmaterial des Widerstandes und der Hülle aufgenommen und abgeleitet. In diesem Fall gilt Er =( Cf x Tf)+(Cg x Tr)+(Cr x (Tf+Tr)/2) mit Tals Oberflächentemperatur des Widerstandes, die sich mit Tr = Rth x W berechnet.  Hieraus erschließt sich häufig die Verwendung eines Kühlkörpers, der den Thermischen Widerstand reduziert und damit die mögliche Energieaufnahme erhöht.

Wie man also abschließend bemerken kann, ist die Kombinationsmöglichkeit, die sich aus der Anwendung selbst, den herrschenden Umgebungszuständen wie Temperatur und Feuchtigkeit sowie den daraus resultierenden Ausführungsmöglichkeiten des Bremswiderstandes selbst ergibt, recht vielfältig. Es sind also nicht nur die anwendungsspezifischen Eigenschaften wie Leistung, Puls, Pulsdauer, Pulswiederholung und Pausen zwischen den Pulsen zu berücksichtigen, sondern auch die umgebungsspezifischen Eigenschaften wie Einbauort, Luftfeuchte und Temperatur.

Die meisten Hersteller haben verschiedene Serien im Lieferprogramm, die genau auf spezifische Eigenschaften oder Anwendungen ausgerichtet sind. Hierzu gehören verschiedene Leistungsklassen von 50 oder 100 W, über mehrere hundert Watt bis hin zu Spezialausführungen mit mehreren Kilowatt.


  1. Bremswiderstände: Welchen nehm' ich jetzt?
  2. Welche Kennwerte sind relevant?
  3. Temperaturbedingte Einflüsse

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