Distributionsabkommen für Taktgeberbausteine

WDI vertreibt Disceras MEMS-Oszillatoren

22. Mai 2012, 10:02 Uhr | Erich Schenk

Gemäß eines soeben abgeschlossenen Distributionsvertrags offeriert die WDI AG die MEMS-Oszillatoren des US-Herstellers Discera in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Damit wird WDIs Portfolio an großteils quarzbasierenden Taktgeberbausteinen um Halbleiter-Frequenzgeber abgerundet.

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Mit nunmehr 22 Lieferanten hat der auf frequenzbestimmende Bauelemente fokussierende Spezialdistributor und Repräsentant aus Wedel bei Hamburg »einen fast perfekten Grad der Abdeckung erreicht«, versichert WDIs CEO Christian Dunger. Zwei, drei weitere Hersteller – etwa noch Murata mit seinen Resonatoren – gebe es unter den weltweit knapp 500 Taktgeber-Herstellern noch, »deren Produkte teils bei uns reinpassen«.

Disceras Pure-Silicon-MEMS-Produkte zeichnen sich durch geringere Abmessungen und höhere Widerstandsfähigkeit gegen Schock/Vibrationen (50.000 g und mehr) als quarzbasierende Komponenten aus. Ein weiterer Vorteil ist die schnelle Verfügbarkeit, kann doch die Wunschfrequenz vom Kunden mittels eines 200 € teuren, USB-basierenden Programmiergeräts für Vor- und Kleinserien rasch eingestellt werden. Für den unprogrammierten Baustein muss der Kunde etwa 1 Euro berappen.

Die einfache und letztlich preiswerte Programmierbarkeit vor Ort ist ein Unterschied zum Konkurrenzprodukt von SiTime, das ebenfalls MEMS-Oszillatoren fertigt. Überdies hat WDI neben den Discera-Bauteilen noch eine weitere MEMS-Familie im Haus: die P-MEMS des Halbleiterherstellers IDT. Geliefert werden diese P-MEMS neuerdings von WDIs langjährigem Partner Fox Electronics, Hersteller von Quarz-Oszillatoren, der kürzlich von IDT übernommen worden ist und als Vertriebsschiene für die P-MEMS fungiert, die eigenen Quarz-Produkte aber weiterhin produziert.

Kurzfristig wird WDI im deutschsprachigen Raum die Discera-MEMS konkurrenzlos offerieren können, aber laut Dunger ist Discera bereits auf der Suche nach einem global agierenden Broadliner, mit dem das Geschäft weiter angekurbelt werden soll. Bislang fristen MEMS-Taktgeber ein Nischendasein, was sich mittelfristig auch kaum ändern lassen wird: 2011 haben SiTime und Discera etwa 30 Mio. Units verkauft – das entspricht der Wochenproduktion eines großen Quarz-Oszillatorherstellers. Typische Anwendungsgebiete für MEMS-Bausteine sind IT-Anwendungen und die Unterhaltungselektronik (Spielzeuge), aber auch industrielle Applikationen.


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