Alle Profile verfügen über verschiedene zweckdienliche Konturelemente. Stets vorhanden sind speziell geformte Schraubkanäle zur Befestigung der Deckelplatten sowie mehrere innenliegende Führungsnuten, die das einfache Einschieben von Montage- oder Leiterplatten in unterschiedlichen Höhen erlauben.
Profile mit zusätzlichen T-Nuten ermöglichen zudem die Aufnahme von Gewindestreifen oder schiebbaren Muttern zur Befestigung von Abstandsbolzen, über die ebenfalls ein Montieren von Komponenten wie Leiterplatten möglich ist. Für eine schnelle und sichere Fixierung von Transistoren bieten sich Gehäusehalbschalen an, die über eine eigens hierfür konstruierte Kontur verfügen. Universelle Einrast-Transistorhaltefeder halten die Transistoren zuverlässig an ihrem Platz (Bild 3).
Gehäuseschalen, die mit einer Kühlrippengeometrie versehen sind, fungieren nicht nur als physische Barriere gegen negative äußere Einflüsse, sondern auch als passive Wärmetauscher. Die Kühlrippen vergrößern die Gehäuseoberfläche, was zu einem besseren Energieaustausch mit der Umgebungsluft führt und die ohnehin schon gute Wärmeableiteigenschaft des Aluminiums unterstützt.
Optional verfügbare Befestigungselemente wie einschiebbare Profillaschen oder mit Befestigungslaschen versehene Deckelplatten gewährleisten eine zuverlässige Tisch-, Wand- oder Deckenmontage. Für die schnelle und einfache Installation an eine Hutschiene gemäß Norm DIN EN 60715 dienen Profile oder Rückwände, die über eine speziell entwickelte Kontur verfügen. Eine in diese Kontur eingepresste Drahtformfeder aus rostfreiem Stahl sorgt für einen sicheren und festen Halt. Mittels dieser integrierten Hutschienenbefestigung lassen sich die Gehäuse direkt auf die Hutschiene aufsetzen, wodurch die Montage unkompliziert ist (Bild 4).
Finden Entwickler trotz des umfangreichen Sortiments kein optimales Gehäuse für ihre Anwendung, besteht die Option, ein individuell gestaltetes Gehäuse anfertigen zu lassen. Hierbei können sie ein Gehäuseprofil – im Rahmen des Machbaren – nach eigenen Vorstellungen gestalten. Selbst Befestigungselemente lassen sich schon beim Strangpressen mit einbringen. Hervorzuheben ist, dass die kundenspezifischen Sonderprofile den Schutzrechten der Kunden unterliegen und weder an Dritte verkauft noch in Katalogen veröffentlicht werden.
Zu den Kernkompetenzen von Fischer Elektronik gehört neben der Entwicklung funktioneller Elektrogehäuse auch deren mechanische Bearbeitung. Diese umfasst Fräsen, Stanzen, Lasern sowie das Einbringen von Einpress- oder Schweißverbindern. Dadurch lassen sich Modifikationen nach kundenspezifischen Vorgaben sowohl in Industrie- als auch in Dekorqualität realisieren (Bild 5).
Oft sind auch die Farbgebung und die Oberflächengüte entscheidende Kriterien bei der Gestaltung eines Gehäuses. Aluminiumprofilgehäuse werden standardmäßig in den Oberflächenausführungen schwarz (SA) und naturfarbig eloxiert (ME) angeboten, es sind jedoch auch noch viele andere Farben auf Anfrage möglich. Ebenso besteht die Möglichkeit, die Oberflächen durch Schleifen oder Strahlen aufzuwerten.
Eine EMV-gerechte Ausführung ist mit der elektrisch leitenden Passivierung »TP« (transparent passiviert) erreichbar. Da es sich bei TP um eine berührungsempfindliche Oberfläche handelt, werden die Gehäusekomponenten nach der Passivierung meist im zusammengebauten Zustand lackiert oder pulverbeschichtet. Somit bleiben die Kontaktflächen elektrisch leitend. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch das Bedrucken per UV-Digitaldruck, digitalen Untereloxaldruck, Siebdruck und die Laserbeschriftung von Gehäusebauteilen an.
Die Autorin
Bettina Lochen
ist als staatlich geprüfte Technikerin im Bereich Gehäuseentwicklung bei Fischer Elektronik tätig.