IT-Schaltschränke

Strom richtig verteilen

26. Januar 2016, 16:09 Uhr | Alfred Goldbacher
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Anschluss gesucht

. Ist ein IT-Schrank beispielsweise schwer zugänglich oder muss die Anlage auch am Wochenende betreut werden, ist eine PDU mit schaltbaren Steckern eine gute Hilfe, da sich per Fernzugriff einzelne Steckdosen schalten lassen.
Ist ein IT-Schrank beispielsweise schwer zugänglich oder muss die Anlage auch am Wochenende betreut werden, ist eine PDU mit schaltbaren Steckern eine gute Hilfe, da sich per Fernzugriff einzelne Steckdosen schalten lassen.
© Rittal GmbH

In Deutschland werden häufig noch Schutzkontaktstecker (Schuko) nach CEE 7/4 Norm (Typ F) in Rechenzentren genutzt. Diese sind zwar sehr robust konstruiert und verhindern durch ihre hohen Steckkräfte, dass Stecker versehentlich gezogen werden. Heute empfiehlt sich im IT-Umfeld jedoch die Verwendung von international gängigen IEC 60320 C13/C14 und C19/C20 Stecksystemen. So ist eine deutlich höhere Packungsdichte bzw. eine höhere Anzahl an Steckdosen realisierbar.

Moderne PDUs bieten die Möglichkeit, diese Gerätestecker mit Verriegelungen gegen versehentliches Herausziehen zu schützen. Idealerweise ist der Verrieglungsmechanismus herstellerneutral und ermöglicht den Einsatz der bereits vorhandenen Server-Anschlusskabel. 

Der IT-Schrank wird schließlich über CEE-Drehstromsteckverbinder bzw. CeKon-Stecker mit dem Stromnetz verbunden: Hier gibt es rote Steckverbinder für Dreiphasenwechselstrom mit Neutral- und Schutzleiter und einer Nennspannung von 400 V sowie den blauen Verbinder-Typ mit nur einem Außen-, Neutral- und Schutzleiter für eine Spannung von 230 V.

Fernwartung über die PDU

Mit intelligenten PDUs können Administratoren die Fernwartung vereinfachen. Ist ein IT-Schrank beispielsweise schwer zugänglich oder muss die Anlage auch am Wochenende betreut werden, ist eine PDU mit schaltbaren Steckern eine gute Hilfe, da sich per Fernzugriff einzelne Steckdosen schalten lassen. Beim Kauf sollte man darauf achten, dass sich beliebige Steckplätze zu Gruppen zusammenfassen lassen, um somit auch mehrere Geräte oder die A/B-Stromversorgung mit nur einem Klick abschalten zu können.

Dazu ein Tipp zum Energiesparen: Idealerweise werden PDUs mit bistabilen Relais verwendet. Diese verbleiben stromlos in ihrem jeweiligen Schaltzustand und reduzieren so den Eigenverbrauch einer PDU auf unter 15 W. Gerade bei einem 24/7-Betrieb lassen sich somit die Energiekosten spürbar senken. 

Sicherheit und Zugriffsschutz

Kommen intelligente PDUs zum Einsatz, sind zusätzliche Sicherheitsfunktionen notwendig. Moderne Varianten integrieren hierfür Verzeichnisdienste wie zum Beispiel Active Directory von Microsoft, sowie LDAP (Lightweight Directory Access Protocol) und Radius zur Autorisierung einzelner Nutzer. Die von den Sensoren gesammelten Werte wie Temperatur, Feuchte oder eine geöffnete Schranktür leiten PDUs über Standardprotokolle weiter. Empfänger sind etwa DCIM Software-Lösungen (Data Center Infrastructure Management) für das IT-Management oder Leitstände im Facility Management.

Vernetzung der PDUs

Die Vernetzung von PDUs erfolgt mit einem üblichen Ethernet-Port und mit Protokollen wie beispielsweise IPv6 (Internet Protocol Version 6), SNMP (Simple Network Management Protocol), Modbus (Kommunikationsprotokoll, basierend auf Master/Slave- bzw. Client/Server-Architektur)//TCP (Transmission Control Protocol) oder OPC-UA (Object Linking and Embedding for Process Control-Unified Architecture). Auf drahtlose Verfahren sollte man verzichten, da WLAN-Signale die empfindlichen IT-Systeme stören könnten. Um die PDU auch bei Wegfall der Versorgungsspannung noch steuern zu können, sollte diese optional Strom mittels Power-over-Ethernet (PoE) erhalten.

Alternative: Modulare PDU Systeme

Rittal bietet unter der Bezeichnung Power System Module (PSM) modular aufgebaute Stromversorgungssysteme an. Diese sind als vertikale Trägerschiene mit dreiphasiger Einspeisung aufgebaut, auf welche die benötigten Module mit Steckdosen oder Zusatzfunktionen einfach aufgerastet werden. Beispielsweise bietet Rittal ein modulares PSM-System mit einer Vielzahl von Funktionen ähnlich wie dem PDU-Portfolio an: zum Messen, Schalten oder Überwachen. Der Vorteil der qualitativ hochwertig ausgeführten Lösungen: die Möglichkeit zur flexiblen und individuellen Konfiguration. Wer also ein sich stetig weiterentwickelndes Rechenzentrum betreibt und regelmäßig IT-Racks umkonfiguriert, erhält mit dem Rittal PSM die richtige Lösung.


  1. Strom richtig verteilen
  2. Anschluss gesucht

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Rittal GmbH & Co. KG

Weitere Artikel zu Gehäuse, Schränke, Zubehör