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Mythen zu Elektroautos - was glauben die Deutschen?

10. Mai 2021, 10:24 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wie umweltfreundlich sind Elektroautos wirklich?

Noch mehr Diskussionsbedarf als die Ladestationen bietet die Batterie, die in den Autos verbaut ist und den Antrieb liefert. Ohne sie geht nichts - sie ist das Herzstück der Elektroautos. Von der Gewinnung der Rohstoffe, über den Bau bis hin zum Recyclen könnte man an dieser Stelle viele Mythen aufzählen, die sich darum ranken. Die Skepsis, die über allen liegt, ist, ob das Elektroauto wirklich so umweltfreundlich ist, oder ob es schlussendlich an der Batterie scheitert. Auch die Umfrageteilnehmer identifizieren die Batterie in folgenden Punkten als Schwachstelle des Elektroautos:
•    Der Abbau von Rohstoffen wie Lithium und Kobalt schädigt dem Ökosystem (56%)
•    Elektroautos werden mit fossilen Rohstoffen geladen (50%)
•    Die Herstellung von E-Autos produziert bedingt durch die Batterieherstellung mehr

CO2 als die Produktion von herkömmlichen Fahrzeugen (41%)

Fakt ist, dass für die Herstellung von E-Autos, besonders der Batterien, mehr Energie benötigt wird. Über den Lebenszyklus hinweg, verursacht ein Elektroauto aber 70 bis 90 Prozent weniger Emissionen. Dabei spielt es eine große Rolle, ob das Auto mit Ökostrom betrieben wird. 57 Prozent der Befragten geben deshalb an, dass mehr in den Ausbau von Wind- und Solarenergie investiert werden muss.
Ist die Batterie am Ende ihres Nutzungswertes angelangt, kommen wir zu einem weiteren wichtigen Punkt: der richtigen Entsorgung. Hierbei sehen die Verbraucher noch erheblichen Nachholbedarf – 55 Prozent sind der Meinung, dass dies eine Belastung für die Umwelt darstellt. Generell wird für die kommenden Jahre mit einem deutlichen Anstieg im Altbatterieaufkommen gerechnet.
Das Recycling von Fahrzeugbatterien gilt aber mittlerweile als technisch machbar und wird industriell in Pilotanlagen umgesetzt. Dennoch steht es außer Frage, dass zur Batterie noch nicht das letzte Wort gesprochen und Handlungsbedarf besteht. Beim insgesamten Vergleich im Hinblick auf die Umweltfreundlichkeit gewinnt das E-Auto das Rennen aber immerhin laut 47 Prozent der Befragten gegenüber einem konventionellen Auto. Bei allem Abwägen darf generell auch nicht außer Acht gelassen werden: Ein Elektroauto kann klimaschonend sein – das ist dem Verbrennungsmotor verwehrt.

Reichweitenangst ist überholt

In Sachen Reichweite haben Elektrofahrzeuge inzwischen sehr aufgeholt. Dadurch konnten sie die Angst vieler Autokäufer zerstreuen, die befürchtet hatten, dass die Reichweite des Elektroautos für längere Strecken nicht ausreichen würde. Also handelt es sich dabei nicht mehr um einen Mythos? 52 Prozent der Befragten denken nach wie vor, dass Elektroautos eine zu geringe Reichweite haben. Aber bei durchschnittlichen 375 Kilometer die Reichweite genügt diese sicherlich für den alltäglichen Einsatz.

Auch Statista belegt dies: 2020 lag die durchschnittliche Reichweite aller verkauften Elektrofahrzeuge nach entsprechenden Herstellerangaben bei etwa 375 Kilometer, das ist eine Steigerung von durchschnittlich 108 Kilometern innerhalb von zwei Jahren. Bis zum Jahr 2025 soll die durchschnittliche Batteriereichweite von Elektroautos sogar auf 784 Kilometer ansteigen. Bis es so weit ist, kann es sein, dass man für weitere Strecken wie die Urlaubsplanung nach geeigneten Ladestationen recherchieren muss. Mit den heutigen technischen Möglichkeiten lassen sich aber auch schon leicht per App über das Smartphone mobile Ladestationen ausfindig machen.

Nachhaltige Batterie „Made in Germany“

Die Weiterentwicklung der Elektromobilität ist ein zukunftsweisendes Thema. 35 Prozent der Befragten sehen den asiatischen Raum momentan als Vorreiter der Technologie. Europa befindet sich mit 30 Prozent im Mittelfeld und USA bildet mit 20 Prozent das Schlusslicht. Ein Wendepunkt für Europa und speziell für Deutschland könnte die Einführung von nachhaltigen Batterien „Made in Germany“ sein. Bei diesen Batterien, wie es das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie vorsieht, wird der gesamte Lebenszyklus des Produkts betrachtet, wodurch nicht nur die Gewinnung der Rohstoffe, sondern auch deren Wiederverwendung in Puncto Nachhaltigkeit in den Fokus rückt.
Damit bleibt die Batterie, über die derzeit noch viel diskutiert wird, der Knackpunkt, wenn es darum geht, Elektromobilität nachhaltig auf die Straße zu bringen und sich von Verbrennungsmotoren endgültig zu verabschieden. Dann können auch die letzten Mythen rund um Elektroautos begraben werden. Doch wann werden die Menschen nur noch Elektroautos fahren? Im Durchschnitt glauben alle Umfrageteilnehmer, dass das schon in 15 Jahren so weit sein wird.


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