Florian Freund: Hinzu kommt, dass wir den Split zwischen Analog/Digital und dem Support für FPGAs aufrechterhalten haben, was schon den regionalen FAE zu einem Experten in seinem Bereich macht. Eine ideale Ergänzung sind zudem die Kommunikationsexperten aus der ehemaligen Memec-Mannschaft. Zusätzlich gibt es innerhalb der Avnet Memec Silica entsprechende Backup-Funktionen
Wie weit geht die Expertise der FAEs, wann werden externe Ressourcen eingesetzt?
Florian Freund: Wir beschränken uns auf Projekt-Consulting mit Schwerpunkt auf Halbleiter- und Software-Support. Wenn unsere Kunden Bedarf sehen, Entwicklungsaufgaben auszulagern, stehen wir gerne mit einem passenden Partnernetzwerk bereit und vermitteln die entsprechenden Dienstleistungen. Wir wollen an dieser Stelle selbstverständlich nicht als Wettbewerber zu den Entwicklungsabteilungen unserer Kunden auftreten und sehen unsere Stärken darin, einen fundierten Überblick über die Facetten des Halbleiter-Marktes zu geben und kompetent Rede und Antwort zu stehen, wenn es um das direkte Umfeld der Halbleiterproduckte und deren Anwendung geht.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit Third Software Parties ab?
Rainer Maier: Wir haben zu einigen Third Parties enge Verbindungen und aufgrund der sich ergänzenden Interessen auch eine sehr enge Zusammenarbeit. Deshalb können wir unseren Kunden Tipps geben, wo die Stärken der einzelnen Dienstleister liegen, und auf Kundenwunsch vermitteln wir auch die Zusammenarbeit. Wir sehen uns als eine Art Bindeglied zu diesen Partnern und legen einen extrem hohen Wert darauf, dass wir nur mit Third Parties zusammenarbeiten, die eine sehr gute Qualität abliefern.
Was „gewinnt“ der Kunde nun durch die gemeinsame FAE-Power?
Florian Freund: Die gesamte Struktur ist ja nur darauf ausgelegt, dass der Kunde gewinnt. Ihm sind keine Ansprechpartner verloren gegangen. Die Teams sind komplett ohne jeden Verlust in der neuen Organisation wieder vorhanden, und durch die Größe des Teams hat der einzelnen FAE noch mehr Möglichkeiten zur Spezialisierung und kann noch stichhaltigeren Support bieten.
Rainer Maier: Damit ist auch sichergestellt, dass laufende Projekte sowohl von der Avnet-Memec- und der Silica-Seite ohne Unterbrechung in der bekannten Qualität weiter unterstützt werden.
Wie werden die Silica-Strategien Core’n more, Power’n More und ArchiTech jetzt gemeinsam weitergeführt?
Florian Freund: Die ehemaligen Silica-Strategien werden durch die neuen Linien von Avnet Memec weiter unterstützt. Das Training der regionalen FAEs läuft bereits seit dem Zusammenschluss, so dass wir innerhalb kürzester Zeit eine einheitliche Knowledge-Base der ehemaligen Avnet-Memec- als auch Silica-FAEs erreichen werden. Das Spezial -Know-how im Hintergrund fließt dabei, wie gesagt, von den BDM-Seiten mit ein.
Es gibt aktuell zwei Linecards. Wie läuft die Betreuung organisatorisch ab?
Rainer Maier: Bei den regionalen FAEs stehen beide Lincards in vollem Umfang zur Verfügung. Die Fokussierung der Silica Linecard wird durch das Silica Backend aufrechterhalten. Gleiches gilt für die Avnet Memec Linecard. Linien, die besonders intensive Betreuung brauchen, wie zum Beispiel unsere Kommunikations-Linien Marvell und Finisar sowie die FPGA-Linien Microsmi und Xilinx, werden nach wie vor von komplett getrennten Teams betreut.
Wo liegen Ihrer Erfahrung nach die „Schmerzpunkte“ beim Kunden – wo sehen Sie aus FAE-Sicht am meisten Handlungsbedarf?
Florian Freund: Ein wesentlicher Punkt ist die Software-Entwicklung für Prozessoren, wo sich Linux als Support-Schwerpunkt herauskristallisiert und sehr viele Fragen von unseren Kunden auf uns zu kommen, die sich der Erstellung eines angepassten BSPs stellen. Wir sehen das besonders deutlich durch den enormen Zuspruch, der unsere Yocto-Seminare erfahren haben. Hier haben wir alleine in Zentraleuropa mehr als 250 interessierte Kunden geschult und sind in permanentem Kontakt zu Entwicklern.
Das andere wichtige Thema ist natürlich Security – alles zu vernetzen, ist eine Sache, die Sicherheit zu gewährleisten, eine andere. An dieser Stelle können wir beraten und die Möglichkeiten für Security aufzeigen, sowohl auf die implementierten Hardware-Lösungen unserer Hersteller als auch Software-basierende Konzepte in die Diskussion einbringen. Weitere wichtige Themen sind Functional Safety und Connectivity.
Haben Sie für Ihre Yocto-Seminare externe technische Ressourcen einbezogen?
Florian Freund: Nein. Das komplette Know-how hierzu liegt hier bei der Avnet Memec Silica. Als eine der ersten Yocto-Mitglieder im Distributionsumfeld haben wir schon vor einigen Jahren begonnen, Yocto-Know-how in den regionalen Teams aufzubauen, und unsere Mitarbeiter haben sowohl das Schulungsmaterial erstellt als auch die Beispiel-Software geschrieben und auch die Schulungen selbst durchgeführt.
Warum ausgerechnet Yocto?
Florian Freund: Wir haben die richtige Entscheidung getroffen und sehr früh auf das Linux-Building-System gesetzt, das mittlerweile von fast allen großen Prozessor-Herstellern supportet wird. Durch das starke Engagement von Intel und Wind River hat sich Yocto in den letzten Monaten ganz klar zum führenden Linux-Building-System entwickelt.
Bei DMASS ist aktuell zu lesen, dass es einen Trend in Richtung komplexerer Komponenten gibt und der Anteil vieler Commodities langsamer wächst. Können Sie das bestätigen?
Rainer Maier: Der Trend zu komplexeren Bauteilen ist mit Sicherheit durch die Vernetzung und die Zunahme an Datenverkehr zu begründen. Wir sind absolut darauf ausgerichtet, komplexe Bauteile zu supporten, während die Logistik für den Commodity-Bereich der wichtigere Teil ist.
Florian Freund: Beide Bereiche sind extrem wichtig für die Avnet Memec Silica, und wir können beides effektiv abwickeln. Aber unser Fokus liegt auf dem Support technisch anspruchsvoller Produkte, das zeigt unser Set-Up an technischen Ressourcen. Der Erfolg liegt darin, dass wir unsere Kunden in die Lage versetzten, neue Komponenten sehr schnell in neue Produkte einfließen zu lassen. In einem derart innovativen Markt wie dem Halbleitermarkt wird der Erfolg immer davon abhängen, dass es gelingt, neue Produkte schnell in neuen Projekte einzusetzen.
Das Interview führte Karin Zühlke
Florian Freund: Hinzu kommt, dass wir den Split zwischen Analog/Digital und dem Support für FPGAs aufrechterhalten haben, was schon den regionalen FAE zu einem Experten in seinem Bereich macht. Eine ideale Ergänzung sind zudem die Kommunikationsexperten aus der ehemaligen Memec-Mannschaft. Zusätzlich gibt es innerhalb der Avnet Memec Silica entsprechende Backup-Funktionen
Wie weit geht die Expertise der FAEs, wann werden externe Ressourcen eingesetzt?
Florian Freund: Wir beschränken uns auf Projekt-Consulting mit Schwerpunkt auf Halbleiter- und Software-Support. Wenn unsere Kunden Bedarf sehen, Entwicklungsaufgaben auszulagern, stehen wir gerne mit einem passenden Partnernetzwerk bereit und vermitteln die entsprechenden Dienstleistungen. Wir wollen an dieser Stelle selbstverständlich nicht als Wettbewerber zu den Entwicklungsabteilungen unserer Kunden auftreten und sehen unsere Stärken darin, einen fundierten Überblick über die Facetten des Halbleiter-Marktes zu geben und kompetent Rede und Antwort zu stehen, wenn es um das direkte Umfeld der Halbleiterproduckte und deren Anwendung geht.
Wie läuft die Zusammenarbeit mit Third Software Parties ab?
Rainer Maier: Wir haben zu einigen Third Parties enge Verbindungen und aufgrund der sich ergänzenden Interessen auch eine sehr enge Zusammenarbeit. Deshalb können wir unseren Kunden Tipps geben, wo die Stärken der einzelnen Dienstleister liegen, und auf Kundenwunsch vermitteln wir auch die Zusammenarbeit. Wir sehen uns als eine Art Bindeglied zu diesen Partnern und legen einen extrem hohen Wert darauf, dass wir nur mit Third Parties zusammenarbeiten, die eine sehr gute Qualität abliefern.
Was „gewinnt“ der Kunde nun durch die gemeinsame FAE-Power?
Florian Freund: Die gesamte Struktur ist ja nur darauf ausgelegt, dass der Kunde gewinnt. Ihm sind keine Ansprechpartner verloren gegangen. Die Teams sind komplett ohne jeden Verlust in der neuen Organisation wieder vorhanden, und durch die Größe des Teams hat der einzelnen FAE noch mehr Möglichkeiten zur Spezialisierung und kann noch stichhaltigeren Support bieten.
Rainer Maier: Damit ist auch sichergestellt, dass laufende Projekte sowohl von der Avnet-Memec- und der Silica-Seite ohne Unterbrechung in der bekannten Qualität weiter unterstützt werden.
Wie werden die Silica-Strategien Core’n more, Power’n More und ArchiTech jetzt gemeinsam weitergeführt?
Florian Freund: Die ehemaligen Silica-Strategien werden durch die neuen Linien von Avnet Memec weiter unterstützt. Das Training der regionalen FAEs läuft bereits seit dem Zusammenschluss, so dass wir innerhalb kürzester Zeit eine einheitliche Knowledge-Base der ehemaligen Avnet-Memec- als auch Silica-FAEs erreichen werden. Das Spezial -Know-how im Hintergrund fließt dabei, wie gesagt, von den BDM-Seiten mit ein.
Es gibt aktuell zwei Linecards. Wie läuft die Betreuung organisatorisch ab?
Rainer Maier: Bei den regionalen FAEs stehen beide Lincards in vollem Umfang zur Verfügung. Die Fokussierung der Silica Linecard wird durch das Silica Backend aufrechterhalten. Gleiches gilt für die Avnet Memec Linecard. Linien, die besonders intensive Betreuung brauchen, wie zum Beispiel unsere Kommunikations-Linien Marvell und Finisar sowie die FPGA-Linien Microsmi und Xilinx, werden nach wie vor von komplett getrennten Teams betreut.
Florian Freund,
Avnet Memec Silica:
„Die ehemaligen Silica-Strategien werden durch die neuen Linien von Avnet Memec weiter unterstützt.
Das Training der regionalen FAEs
läuft bereits seit dem
Zusammenschluss.“
Wo liegen Ihrer Erfahrung nach die „Schmerzpunkte“ beim Kunden – wo sehen Sie aus FAE-Sicht am meisten Handlungsbedarf?
Florian Freund: Ein wesentlicher Punkt ist die Software-Entwicklung für Prozessoren, wo sich Linux als Support-Schwerpunkt herauskristallisiert und sehr viele Fragen von unseren Kunden auf uns zu kommen, die sich der Erstellung eines angepassten BSPs stellen. Wir sehen das besonders deutlich durch den enormen Zuspruch, der unsere Yocto-Seminare erfahren haben. Hier haben wir alleine in Zentraleuropa mehr als 250 interessierte Kunden geschult und sind in permanentem Kontakt zu Entwicklern.
Das andere wichtige Thema ist natürlich Security – alles zu vernetzen, ist eine Sache, die Sicherheit zu gewährleisten, eine andere. An dieser Stelle können wir beraten und die Möglichkeiten für Security aufzeigen, sowohl auf die implementierten Hardware-Lösungen unserer Hersteller als auch Software-basierende Konzepte in die Diskussion einbringen. Weitere wichtige Themen sind Functional Safety und Connectivity.
Haben Sie für Ihre Yocto-Seminare externe technische Ressourcen einbezogen?
Florian Freund: Nein. Das komplette Know-how hierzu liegt hier bei der Avnet Memec Silica. Als eine der ersten Yocto-Mitglieder im Distributionsumfeld haben wir schon vor einigen Jahren begonnen, Yocto-Know-how in den regionalen Teams aufzubauen, und unsere Mitarbeiter haben sowohl das Schulungsmaterial erstellt als auch die Beispiel-Software geschrieben und auch die Schulungen selbst durchgeführt.
Warum ausgerechnet Yocto?
Florian Freund: Wir haben die richtige Entscheidung getroffen und sehr früh auf das Linux-Building-System gesetzt, das mittlerweile von fast allen großen Prozessor-Herstellern supportet wird. Durch das starke Engagement von Intel und Wind River hat sich Yocto in den letzten Monaten ganz klar zum führenden Linux-Building-System entwickelt.
Bei DMASS ist aktuell zu lesen, dass es einen Trend in Richtung komplexerer Komponenten gibt und der Anteil vieler Commodities langsamer wächst. Können Sie das bestätigen?
Rainer Maier: Der Trend zu komplexeren Bauteilen ist mit Sicherheit durch die Vernetzung und die Zunahme an Datenverkehr zu begründen. Wir sind absolut darauf ausgerichtet, komplexe Bauteile zu supporten, während die Logistik für den Commodity-Bereich der wichtigere Teil ist.
Florian Freund: Beide Bereiche sind extrem wichtig für die Avnet Memec Silica, und wir können beides effektiv abwickeln. Aber unser Fokus liegt auf dem Support technisch anspruchsvoller Produkte, das zeigt unser Set-Up an technischen Ressourcen. Der Erfolg liegt darin, dass wir unsere Kunden in die Lage versetzten, neue Komponenten
sehr schnell in neue Produkte einfließen zu lassen. In einem derart innovativen Markt wie dem Halbleitermarkt wird der Erfolg immer davon abhängen, dass es gelingt, neue Produkte schnell in neuen Projekte einzusetzen.
Das Interview führte Karin Zühlke