Kontinuität in einem volatilen Markt

Memphis: 20 Jahre Spezialist für Speicher-Produte

18. April 2011, 9:59 Uhr | Karin Zühlke
Marco Mezger, Memphis
Marco Mezger, Memphis: »Unser Lager ist komplett mit Eigenkapital finanziert, ohne Kredite. So können wir die Volatilitäten auf dem Speichermarkt sehr gut ausgleichen.«
© Memphis

20 Jahre ist Memphis als Distributor für Speicherprodukte tätig und zählt damit zu den Urgesteinen in der Spezialdistribution. Zum Erfolg trage neben der Spezialisierung vor allem der weltweite Blick auf den Speichermarkt und die finanzielle Unabhängigkeit bei, erklärt Marco Mezger, Vorstand von Memphis.

Markt&Technik: 20 Jahre als Distributor für Speicherprodukte, das spricht in diesem volatilen Umfeld für sich. Was ist Ihr Erfolgsrezept?

Marco Mezger: Das ist sicher ein Zusammenspiel mehrerer Faktoren: Die Konzentration auf ein Segment, unser weltweiter Aktionsradius  und unsere finanzielle Unabhängigkeit sind wohl die wichtigsten Eckpfeiler.

Wir haben uns von Anfang an stringent auf das Produktsegment »Speicher« konzentriert und uns hier zu absoluten Spezialisten entwickelt. Wir sind inhabergeführt und stehen mit einer Eigenkapitalquote von über 70 Prozent auf einer soliden Basis. Dadurch können wir einen hohen Lagerwert von 20 bis 25 Mio. US Dollar vorhalten, in Relation zu unserem Jahresumsatz von 60 Mio. US Dollar im Jahr 2010 ist das eine ganze Menge. Unser Lager ist komplett mit Eigenkapital finanziert, ohne Kredite. So können wir die Volatilitäten auf dem Speichermarkt sehr gut ausgleichen.

Trotz der deutschen Wurzeln beschäftigt Memphis mittlerweile mehr Mitarbeiter außerhalb Deutschlands. Warum?

Wir haben in Europa drei, in Amerika drei und in Asien vier Standorte und davon jeweils ein Logistikzentrum pro Region. Für viele unserer Kunden ist es ein Vorteil, dass sie einen Ansprechpartner durch die gesamte globale Lieferkette hindurch haben: vom Design-in über den Serienanlauf bis hin zur Serienproduktion. Unser Marktumfeld ist sehr global. Im deutschen Markt haben wir uns bereits gut positioniert. Das weitere Wachstum müssen wir daher vor allem durch die Expansion in neue Märkte und die globale Betreuung unserer Kunden erreichen, unabhängig davon, wo letztendlich gefertigt wird.

Was macht Ihrer Ansicht nach einen Spezialdistributor aus?

Eine sehr hohe Kompetenz und Fokus in einem spezifischen Produktsegment. Erst die Bündelung aller Aktivitäten auf ein Segment ermöglicht das tiefe Fachwissen, das der Kunde in der immer komplexeren Welt der elektronischen Komponenten benötigt. Trotz der Spezialisierung sind wir jedoch nicht lokal eingeschränkt, sondern haben durch unsere globale Ausrichtung ein sehr gutes Gefühl für den Weltmarkt, im Speichermarkt ist das entscheidend. Wenn wir über Speicher sprechen, sprechen wir von A-Produkten und deshalb durchaus von Werten, bei denen es sich immer lohnt, genauer hinzusehen und Alternativen zu prüfen.

Besonders für den Speichermarkt gilt: Man muss die Gegebenheiten sehr genau kennen, um hier »mitzuspielen«.

Der Speichermarkt ist ein Commodity-Markt. Das heißt auch, dass ein Hersteller relativ leicht austauschbar ist. Außerdem wächst dieses Marktsegment kontinuierlich allein durch die zusätzlichen Funktionen, die mittlerweile in den meisten Geräten einen Speicher erforderlich machen, weil Daten gespeichert oder verarbeitet werden müssen. Hinzu kommt, dass die Anforderungen sehr stark auseinandergehen: Speicher-ICs sind in erster Linie getrieben vom Consumer-Markt, und der hat natürlich ganz andere Anforderungen als das Industrieumfeld, das ebenfalls seine Aufmerksamkeit benötigt – und bei uns auch bekommt. Das kann und darf man nicht in einen Topf werfen.

Obwohl Commodity von der Stange – beim Design-In gibt es dennoch einige Fallstricke . . .

Das ist richtig. Wir reden zwar in Zusammenhang mit Speichern von Commodities, aber es gibt viele feine Unterschiede. Die eigentliche Herausforderung ist es, aus der Vielfalt der Produkte und Hersteller abhängig von der Applikation und der Technologie die Entscheidung für den passenden Speicher-IC zu treffen.

Kriterien wie Verfügbarkeitszeitrahmen des Bausteins und der Prodduktlebenszyklus der  Applikation müssen genauso berücksichtigt werden wie der Preis des Speichers.
Hinzu kommen die technischen Spezifikationen: Es gibt beispielsweise je nach Speichertechnologie und Produkt bekanntlich auch kleinere Unterschiede bei der Stromaufnahme, das spielt natürlich bei mobilen Geräten eine maßgebliche Rolle.

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