In der gesamten Elektronikbranche verschiebt sich der Schwerpunkt der Fertigung innerhalb Europas seit geraumer Zeit mehr nach Osten. Diese Produktionsverlagerung spiegelt sich auch in einer Verlagerung des DTAM wieder, der besonders in Ländern wie Rumänien und Polen, aber auch auf dem Baltikum zugenommen hat. »Wir sehen gerade in Ländern wie Polen, dass unsere Distributionspartner ihre Ressourcen aufrüsten, erklärt Jäger.
Geht das auf Kosten des Standortes Deutschland? Karlheinz Weigl, Vice President Central Europe von Silica, sieht dafür keine Anzeichen. »Aus dem deutschen Mittelstand, dem Kerngeschäft der deutschen Distribution, sehe ich wenig Tendenz, nach Osteuropa abzuwandern. Wir verlieren kein Geschäft nach Osteuropa.« Wenn die Kunden Osteuropa in Erwägung ziehen, dann eher als verlängerte Werkbank.
Dem stimmt auch Dr. Uwe Schmidt-Streier zu, Geschäftsführer von Flextronics SBS Germany, allerdings mit gewissen Einschränkungen: »Der typische Mittelständler denkt nicht an Osteuropa. Wenn wir uns auf die vertikale Integration konzentrieren und komplette Geräte produzieren, die in der Regel auch noch kundenspezifisch aufgebaut werden, dann haben wir hier auch weiterhin sehr gute Chancen. Massenware wie Metering hingegen könnte künftig zu einem hohen Prozentsatz in Osteuropa produziert werden. Hier fallen auch die Logistikvorteile, anders als bei China, nicht so sehr ins Gewicht. Da müssen wir schon aufpassen, um unsere Kunden durch bessere Dientleistungen bei der Stange zu halten. Aber in Summe bin ich sehr zuversichtlich, dass uns das gelingen wird.«