Neuer Markt für die Elektronikindustrie

»Die Labortechnologie ist der Showstopper für die Biotechnologie«

24. Juni 2014, 11:13 Uhr | Karin Zühlke
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Neue Mitglieder sind willkommen

Derzeit hat der Verein folgende Mitglieder: die Handwerkskammer des Saarlandes, das Zentrum für Mechatronik und Automatisierungstechnik (ZeMa), das Fraunhofer IBMT, die saarländische Landesregierung, CETECOM ICT Services, Woll Maschinenbau, Biokryo, das Medizinische Versorgungszentrum Saar, EBV, Bischoff+Scheck sowie Tecan Deutschland. Die Elektronik ist mit Kernthemen wie der kontaktlosen Energieübertragung, in Probengefäßen integrierten Speicherchips und Funk-lösungen wie Bluetooth LE schon gut vertreten, und die Halbleiter-Branche wird durch EBV, bei vielen wichtigen Halbleiter-Herstellern Nummer-1-Vertriebspartner, umfassend repräsentiert. 

Allerdings wünscht sich Zimmermann noch deutlich mehr Aufmerksamkeit für die Labortechnologie innerhalb der Elektronikbranche, vor allem im Mittelstand: »Wir brauchen die Elektronik. Die Elektronifizierung der Labore bietet viele Chancen für neue Geschäftsmöglichkeiten für die Unternehmen der Elektronikindustrie. Über den Verein könnte der Mittelstand an diesem Markt teilhaben und sich einen neuen internationalen Markt erschließen. Wir sprechen hier nicht von fünf Laboren, die ausgestattet werden müssen, sondern es geht um Stückzahlen!« 

Bedarf für neue Mitglieder sieht Zimmermann derzeit vor allem noch in den Bereichen HMI, Software und Optoelektronik. Entscheidend ist nicht, dass die neuen Mitgliedsunternehmen möglichst groß sind, sondern dass sie bereit und offen für neue Technologien sind und etwas Neues einbringen. 

»Wir suchen Unternehmen, die die Möglichkeit haben, schnell neuen Technologien in ihre Prozesse zu integrieren«, unterstreicht der Institutsleiter des Fraunhofer IBMT. Insofern sind auch kleine Firmen sehr willkommen, wie Zimmermann versichert: »Das Problem ist vielmehr, dass kleine Firmen sich zwar gerne auf neues Terrain vorwagen, aber noch keine Idee davon haben, wie ihre Technologie im Laborumfeld eingesetzt werden könnte, weil sie nicht den kompletten Laborablauf kennen.« 

Einen klassischen Zuliefermarkt für die Labortechnologie gibt es (noch) nicht, vielmehr ist der Markt sehr fragmentiert und setzt sich aus vielen Start-ups zusammen. »Viele Firmen unterschätzen, was sie in diesem Segment bewegen können«, gibt Bernd Pfeil zu bedenken, Vice President Sales & Marketing Central Europe von EBV Elektronik. »Allerdings muss auch die Bereitschaft vorhanden sein, langfristig zu investieren, denn der ROI stellt sich nicht über Nacht ein.« Und genau das ist nach den Worten von Pfeil noch ein Knackpunkt, zumindest im Fall der Elektronikindustrie mit ihren schnellen Produktlebenszyklen und dem großen Erfolgs- und Kostendruck, unter dem besonders die Halbleiterhersteller stehen. Hier wird in anderen Zeitfenstern gedacht. 

Dass sich das Engagement in diesen Bereich dennoch lohnt, davon ist Pfeil überzeugt: »Unser Ziel ist es immer, schneller zu wachsen als der Markt und frühzeitig in Zukunftstechnologien zu investieren. Wir suchen Partnerschaften, die sich langfristig auszahlen, und sind überzeugt, dass die Biotechnologie für uns ein enormes Potenzial bietet.« Und überhaupt sind sich die Halbleiterherstellung und die Labortechnologie nach Meinung der beiden Experten gar nicht so unähnlich: »Wer Halbleiter herstellen kann, kann auch ein biologisches Labor betreiben. Man muss nur die richtigen Fragen stellen.« 

 


  1. »Die Labortechnologie ist der Showstopper für die Biotechnologie«
  2. Neue Mitglieder sind willkommen
  3. Gemeinsames Engagement in Projekt- und Arbeitsgruppen
  4. Für die Forschung: Neue Stammzellbank
  5. Stammzellenforschung wird . . . . . . auch ethisch salonfähig

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