MSC Technologies

»Wir sind ein typischer ODM«

19. Juli 2016, 13:25 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Systemfertigung für mittlere Losgrößen

Lokales Engineering mit Fertigungsnähe

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In Freiburg wird stückzahlgemäß entweder manuell oder in robotergesteuerten Fertigungszellen produziert. Die typischen Stückzahlen bewegen sich zwischen Zehntausend und Einhunderttausend pro Jahr. »Unsere Klientel ist der klassische Mittelstand. Die Produkte unserer Kunden sind Investitionsgüter oder auch Premium-Consumer-Geräte, zum Beispiel zur Gebäude-Automation«, so Reßing.

Gefertigt wird in Freiburg nicht auf Lager, sondern meist on Demand. »Das ist für den Kunden sehr interessant, weil wir dadurch flexibler sind und auf Bedarfsschwankungen des Kunden sehr schnell reagieren können«, erklärt Reßing. Dies erfordert allerdings wiederum auch eine gewisse Flexibilität bei der Komponentenbevorratung. MSC arbeitet hier mit Forecasts und Lieferplänen.

Das Kundenspektrum von MSC im Systembereich liest sich wie das Who-is-Who von Premiumherstellern aus unterschiedlichen Marktsegmenten. Zu den Kunden zählen zum Beispiel der Home-Automation-Anbieter Gira oder ein führender Hersteller für Gepäck-Röntgengeräte an Flughäfen sowie ein bekannter deutscher Traktorhersteller. MSC produziert in Freiburg zwei verschiedene Bedienterminals für Traktoren mit etwa 10.000 Stück per anno. Das ältere der beiden Modelle läuft bereits seit 2006 und dokumentiert die Anfänge des Smart Farmings, ein Bereich, dem Reßing ein viel versprechendes Zukunftspotenzial attestiert.

Die Affinität zum smarten Zuhause wird nach Ansicht von Reßing in Zukunft ebenfalls weiter zunehmen. Und der MSC-Kunde Gira ist dafür bereits bestens gerüstet: Für die intelligente Bedienzentrale „Gira G1“ hat Gira MSC als System-Partner ausgewählt. Über das brillante Multitouch-Display sind alle Funktionen der „Gira G1“ per Fingertipp oder Geste zu bedienen. Der „Gira G1“ lässt sich als Bedienzentrale für ein KNX-System nutzen und  an ein IP Gateway anbinden. Ein Helligkeitssensor steuert das Display Backlight und passt es an die Lichtverhältnisse automatisch an. Der Näherungssensor erkennt, wenn sich eine Person dem „Gira G1“ nähert, und schaltet das Display automatisch ein. In allen Anwendungsfällen werden sämtliche Funktionen über IP realisiert. Die Bedienzentrale wird dazu via LAN-Kabel oder drahtlos über WLAN und eine entsprechende Schnittstelle an die Gebäudetechnik angebunden.

Ein weiteres Beispiel aus der Freiburger Produktion sind High-Tech-Gepäck-Scan-Systeme, die ein führender Hersteller weltweit an Flughäfen im Einsatz hat. Der Hersteller nutzt dabei nicht nur das Entwicklungs- und Fertigungs-Know-how von MSC, sondern verlässt sich auch auf die End-to-End-Logistik direkt zu seinem Kunden.

Made in Freiburg –
Industrie-PCs in Losgröße 1
 

Gefertigt wird in Freiburg aber auch für das eigene Haus: Die Industrie-PCs von MSC sind ab Losgröße 1 frei konfigurierbar. Derzeit läuft die Konfiguration noch über den Vertrieb. Künftig will MSC den Kunden die Möglichkeit bieten, ihren Industrie-PC direkt mit einer Art Auto-Konfigurator online zusammenzustellen. Produziert wird er dann on Demand in Freiburg.

Um die vielfältigen Anforderungen in den unterschiedlichen Märkten zu erfüllen, steht ein umfangreiches Angebot an standardisierten Industrierechnern zur Verfügung. Zusätzlich ist MSC Technologies in der Lage, Semi-Custom- und Full-Custom-Systeme zu entwickeln und zu fertigen. Voraussetzung für die schnelle Realisierung von kundenspezifischen Lösungen ist die Verfügbarkeit bereits vordefinierter Building Blocks. So sind in vielen Fällen bereits sechs Wochen nach der Spezifikation erste Customized-Prototypen lieferbar. Die Unterstützung der Kunden umfasst die gesamte Projektlaufzeit, von der Entwicklungsphase bis zur Produktion großer Stückzahlen Made in Germany. Zum Leistungsspektrum zählen eine Machbarkeitsstudie, die Auswahl der passenden Hardware einschließlich Gehäuse, ein effizientes Kühlkonzept und ein robustes Design für widrige Umgebungsbedingungen. Auch Aspekte zur Erhöhung der Industrie-PC-Lebensdauer werden berücksichtigt, und eine Thermosimulation wird durchgeführt. Zusätzlich bietet MSC Unterstützung bei der Zertifizierung und Zulassung gemäß der ISO-13485-Norm.

„Industrie 4.0 ist bei uns
schon lange Standard“

Flexible Fertigungslose bis hin zur Losgröße 1 sind bei MSC in Freiburg schon seit vielen Jahren Alltag. Möglich macht das die „atmende“ Fertigung zum einen, die entsprechenden Software-Tools zum anderen. Demzufolge ist auch die Fertigung nach Industrie-4.0-Prinzipien nichts Neues für MSC. »Die Grundtechnologien der Industrie 4.0 sind bei uns schon lange Standard, wie in vielen anderen Fertigungen übrigens auch«, unterstreicht Reßing. Die MSC-Standorte sind untereinander vernetzt und arbeiten mit durchgängigen Tool-Chains. Fertigungsdaten zu sammeln und daraus statistische Fehlerauswertungen zu generieren, ist bei MSC ebenfalls Standard.

Je nach Kundenpräferenz arbeitet MSC auch mit direkter Anbindung an Kunden-Systeme, ebenfalls getreu dem Industrie-4.0-Gedanken: »Wir nehmen die Konfigurationen für den Kunden vor und liefern die Systeme an den Installationsort des Kunden, und zwar so konfiguriert, dass die Systeme vor Ort nur noch Plug & Play eingesetzt werden müssen. Das macht die Logistik viel flexibler und einfacher für den Kunden«, resümiert Reßing.


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