Unzureichende vertragliche Regelungen

Das unterschätzte Risiko

8. April 2025, 9:31 Uhr | Ingo Kuss
© Andrey Popov/stock.adobe.com

Es gibt eine Gefahr, derer sich die meisten Unternehmen erst bewusst werden, wenn es zu spät ist: Lücken und Unschärfen in vertraglichen Regelungen, die im schlimmsten Fall sogar die wirtschaftliche Existenz bedrohen können. Wie Firmen sich davor schützen können.

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Als eines der größten Hindernisse für ein stärkeres Wirtschaftswachstum gerade in Deutschland gelten die überbordende Bürokratie und kleinteilige Regularien, die den Unternehmen haargenau vorschreiben, was sie zu tun, zu lassen und vor allem zu dokumentieren haben. Neben diesem allseits beklagten Missstand droht Firmen allerdings auch noch eine Gefahr, derer sich die meisten erst bewusst werden, wenn es zu spät ist: Lücken und Unschärfen in vertraglichen Regelungen, die im schlimmsten Fall sogar die wirtschaftliche Existenz eines Unternehmens bedrohen können.

Allgemeine gesetzliche Regelungen bieten oft keine ideale Lösung

Denn die allgemeinen gesetzlichen Regelungen, auf die sich viele Verträge beziehen, bieten in der Regel keine fein ausjustierte Lösung, die die jeweiligen individuellen Anforderungen der Branche und des jeweiligen Unternehmens sowie der betroffenen Produkte vollumfassend abdeckt. So regelt beispielsweise das Gesetz in § 640 Abs. 1 S. 1 BGB die Verpflichtung des Bestellers zur Abnahme der vertragsgemäß hergestellten Werke. Doch in Zeiten von angespannten Lieferketten und sehr stark schwankender Nachfrage benötigen sowohl Hersteller eines Produkts als auch dessen Abnehmer oft mehr Flexibilität, als die gängigen Regelungen hergeben.

Individuelle Regelungen für mehr Flexibilität

Individuelle vertragliche Regelungen bieten dafür ein großes Spielfeld an Möglichkeiten. Diese sollten bereits zu Beginn der Zusammenarbeit zwischen dem Lieferanten und dem Produzenten sowie dem Produzenten und dem Kunden getroffen werden. Worauf es konkret ankommt, um auch bei hohen Lagerbeständen oder umgekehrt bei Nichtverfügbarkeit von Bauteilen rechtlich auf der sicheren Seite zu sein, erläutert eine auf diese Themen spezialisierte Rechtsanwältin in dem Artikel "Wie Unternehmen rechtliche Risiken vermeiden können". Noch tiefergehende Informationen bietet eine Webinar-Reihe über die Vermeidung rechtlicher Risiken (www.componeers-graduate.de).


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