Markt&Technik-Umfrage

7. April 2020, 14 Bilder
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Harald Sauer, Taiyo Yuden:

Die Situation bei unseren Kunden ist sehr unterschiedlich und hängt stark davon ab, welche OEMs beliefert werden. Manche Kunden haben ihre Fertigung vorrübergehend geschlossen, andere Kunden mussten ihre Produktion deutlich nach unten fahren.

Es gibt aber auch die Variante, dass die wieder anlaufende Fertigung in China dazu führt, dass Fertigungsstandorte in Europa unterstützt werden müssen. Überlagert wird das Ganze dann durch Bauteilengpässe, die durch lokale Lock Downs in asiatischen Ländern hervorgerufen werden. Die Lage bei unseren Kunden ist also sehr unterschiedlich und ändert sich täglich. Dies stellt eine Herausforderung dar, für die wir eine Lösung finden müssen und der wir uns gerne stellen.

Wir haben unsere Kunden dazu aufgefordert, die Forecasts der Realität anzupassen. Lieferabrufe für einen Zeitraum, in dem die Fabrik geschlossen ist, sind unrealistisch und führen zu unnötigen Kosten. Die Anpassungen werden mit jedem Kunden einzeln besprochen, um Kompromisse im gegenseitigen Einverständnis zu finden.

Man muss realistisch sein. Ob eine Produktion reduziert oder eingestellt wird, entscheidet nicht der Bauteilebedarf in Europa. Wäre der Virus nicht gekommen, hätten wir sehr wahrscheinlich bereits eine massive Bauteileverknappung bei Widerständen und MLCCs. Momentan sorgen die regionalen Shutdowns für einen Ausgleich. Zuerst in China, jetzt in Europa, dann wohl in der übrigen Welt. Ich habe das Ganze jetzt etwas sehr vereinfacht dargestellt, in Wirklichkeit ist es viel komplexer. Von einer Einstellung der Produktion sind wir aber weit entfernt.