Torc Robotics, eine eigenständige Tochtergesellschaft von Daimler Truck, arbeitet mit führenden US-Logistikunternehmen zusammen, um autonome Lkw in die Praxisanwendung zu bringen.
Dazu hat Torc ein Beratungsgremium mit wichtigen US-Logistikunternehmen ins Leben gerufen. Unter den Mitgliedern sind Unternehmen wie Schneider, Covenant Logistics, Penske Truck Leasing, Ryder System, Inc., C.H. Robinson und Baton sowie Daimler Truck North America als Fahrzeughersteller. Die Unternehmen beraten Torc rund um die Integration von autonomen Systemen in deren Prozesse und Geschäftsmodelle. Dazu gehören auch operative Themen, die über das reine Fahren auf dem Highway hinausgehen. Mit diesem Ansatz der »Customer Co-Creation« will sich Torc noch stärker auf spezifische Kundenanforderungen und konkrete eigene Geschäftsmodelle konzentrieren und damit in die nächste Entwicklungsphase eintreten. Daimler Truck und Torc verfolgen dabei weiter gemeinsam das Ziel, autonome Lkw für den Fernverkehr zu entwickeln und innerhalb dieser Dekade in Serie auf die Straße zu bringen.
Fortschritte auf dem Weg zur »Hub-to-Hub«-Anwendung in den USA
Seit der Übernahme einer Mehrheitsbeteiligung an Torc vor drei Jahren durch Daimler Truck haben die Unternehmen laut eigenen Angaben erhebliche Fortschritte beim autonomen Fahren erzielt. Typische Fahrszenarien wie Spurwechsel aber auch weitere anspruchsvolle Verkehrssituationen auf Highways wurden über die letzten Jahre hinweg intensiv getestet. Torc hat damit den Beleg geliefert, dass seine autonome Fahrsoftware sicher auf dem Highway navigieren kann. Mittlerweile hat Torc seine Straßenerprobungen ausgeweitet und demonstriert selbstfahrende L4-Lkw mit erweiterten Fähigkeiten in komplexeren Szenarien. Die Lkw sind mit modernster LiDAR-, Radar- und Kameratechnologie ausgestattet. Dies ermöglicht ein den jeweiligen Situationen angepasstes Fahrverhalten auf Zubringerstraßen und Auffahrten sowie beim Abbiegen an Kreuzungen.
Diese Fähigkeiten sind für den geplanten »Hub-to-Hub«-Einsatz essenziell. In diesem ersten Anwendungsfall sollen von Fahrern gelenkte Lkw Güter auf der »ersten Meile« an sogenannte Transfer-Hubs liefern. Diese befinden sich in der Nähe von Highways, die in wichtigen US-Frachtkorridoren liegen. L4-autonome Lkw übernehmen dort den Anhänger samt Fracht, den sie dann sicher und selbstständig über lange Strecken vom einen zum anderen Hub transportieren. Sobald die autonomen Lkw den Ziel-Hub erreichen, wird die »letzte Meile« wieder über von Fahrern gelenkte Lkw abgedeckt. Die USA bieten mit ihren langen Highways, dem steigenden Bedarf an Gütertransport, großen Lkw-Flotten und den zukunftsorientierten Regulierungsbehörden ein ideales erstes Anwendungsfeld für den Einsatz dieser neuen Technologie.
Daimler Truck entwickelt »autonomous-ready« Freightliner Cascadia
In den letzten Jahren haben die Experten von Daimler Truck North America erfolgreich die erste skalierbare, sichere und zuverlässige Plattform für autonome Lkw entwickelt: Der »autonomous-ready Cascadia« mit redundanten Funktionen basiert auf dem branchenführenden Flaggschiff-Modell der Daimler Truck Marke Freightliner und ist der Grundbaustein für selbstfahrende Lkw. Kritische Systeme wie beispielsweise Lenkung und Bremsen sind als Back-Up in zweifacher Ausführung vorhanden und werden kontinuierlich vom Fahrzeug überwacht um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Bei Störungen oder Fehlern können die neu entwickelten redundanten Systeme den Lkw sicher kontrollieren. Der »autonomous-ready« Freightliner Cascadia ist damit für die Integration von autonomer Software, Hardware und Rechensystemen vollumfänglich geeignet. Durch die Redundanz der Systeme kann der autonom fahrende Lkw wesentlich dazu beitragen, die Sicherheit im Straßenverkehr zu erhöhen. Daimler Truck sieht dies als weiteren wichtigen Schritt auf dem Weg zum unfallfreien Fahren.