Vorteile von Testfallgeneratoren in modellbasierten Entwicklungsprozessen

Mehr Qualität durch modellbasiertes Testen

28. April 2009, 12:35 Uhr | Wolfgang Hartig, Albert Habermann und Prof. Dr. Mottok

Automatisch generierte Testfälle erleichtern Regressionstests beim iterativen Entwickeln komplexer Modelle. Mit geeigneten Transformationen können die einmal erzeugten Testfälle immer wieder verwendet werden, etwa für Abnahmetests von Steuergeräten. Für Funktionsentwickler bedeutet das eine spürbare Einsparung von Zeit und Kosten.

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Vorteile von Testfallgeneratoren in modellbasierten Entwicklungsprozessen

Automatisch generierte Testfälle erleichtern Regressionstests beim iterativen Entwickeln komplexer Modelle. Mit geeigneten Transformationen können die einmal erzeugten Testfälle immer wieder verwendet werden, etwa für Abnahmetests von Steuergeräten. Für Funktionsentwickler bedeutet das eine spürbare Einsparung von Zeit und Kosten.

Software Engineering ist eine Disziplin der Informatik mit hohem Innovationspotential. Die hohe Komplexität und die daraus folgende Informationsflut stellen die Qualitätssicherung vor die Frage, wie die Konsistenz von Modell und Code effizient sichergestellt werden kann. Wendet man Teststrategien und Verfahren bereits in frühen Phasen der Entwicklung an, deckt dies Design-Fehler frühzeitig auf, die dadurch wesentlich kostengünstiger behoben werden können.

Die modellbasierte Entwicklung ist eine Methode im Software Engineering, die neben der Systemdokumentation auch einen großen Teil der Testdokumentation automatisiert erstellt. Nach wie vor werden Testfälle in der Praxis überwiegend manuell erzeugt. In der klassischen dokumentenbasierten Vorgehensweise sind die Testfälle von den Anforderungen abgeleitet und in einer Testspezifikation beschrieben. Aus dieser Spezifikation werden Testimplementierungen zur Verifikation der Implementierung auf dem Steuergerät erstellt (Bild 1).

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Bild 1. Vergleich der verschiedenen Entwicklungsansätze für Steuergeräte-Software.

In den letzten fünf Jahren setzen Automobilhersteller verstärkt auf modellbasierte Entwicklungsmethoden für eingebettete Software. In einem möglichen Konzept, das modellbasierte Methoden in den Entwicklungsprozess von eingebetteter Software integriert, wird Software auf dem Steuergerät manuell implementiert und parallel dazu werden Funktionsmodelle erstellt (Bild 1). Die Entwicklung ausführbarer Funktionsmodelle bringt dabei bereits bei der Anforderungsanalyse und -entwicklung eine Qualitätsverbesserung. Die Funktionsmodelle dienen der Funktionsdefinition und auch der Validierung gegen die gegebenen Anforderungen. Die Testspezifikation ist hier erneut zur Verifikation des Funktionsmodells heranzuziehen. Fehler und Inkonsistenzen lassen sich damit schon in den frühen Entwicklungsphasen aufdecken und zu einem Bruchteil der Kosten beheben, als dies bei Fehlern der Fall ist, die erst bei einem Systemtest oder einem Akzeptanztest entdeckt werden. Zudem verspricht die breite Werkzeugunterstützung einen geringeren Zeitaufwand für die Steuergeräte-Software-Entwicklung, zum Beispiel durch automatisch generierten, serienreifen Code.


  1. Mehr Qualität durch modellbasiertes Testen
  2. Mehr Qualität durch modellbasiertes Testen
  3. Wiederverwendung für Abnahmetests von Steuergeräten
  4. Literatur

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