EU-Maßnahmenpaket

Mehr Tankstellen für umweltfreundliche Kraftstoffe

25. Januar 2013, 11:10 Uhr | Iris Stroh
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Die wichtigsten Vorschläge:

Ladestationen für Elektrofahrzeuge pro Mitgliedstaat.
Ladestationen für Elektrofahrzeuge pro Mitgliedstaat.
© Europäische Kommission
  • Elektrizität: Bei den Ladestationen für Elektroautos ist die Situation in der EU je nach Land sehr unterschiedlich. Auf diesem Gebiet führend sind Deutschland, Frankreich, die Niederlande, Spanien und das Vereinigte Königreich. In dem vorgestellten Vorschlag wird für jeden Mitgliedstaat eine Mindestanzahl von Ladestationen mit einem einheitlichen Ladestecker vorgeschrieben (siehe Tabelle). Ziel dabei ist es, eine kritische Masse an Ladestationen zu schaffen, damit die Industrie Elektroautos in Massenproduktion und damit zu vertretbaren Preisen herstellt.
  • Ein einheitlicher EU-Ladestecker ist für die Markteinführung dieses Kraftstoffs entscheidend. Um die auf dem Markt herrschende Unsicherheit zu beenden, hat die Kommission heute die Verwendung des Steckers vom „Typ 2“ zur gemeinsamen Norm für ganz Europa erklärt.
  • Wasserstoff: Deutschland, Italien und Dänemark verfügen bereits über eine beträchtliche Anzahl von Wasserstoff-Tankstellen, auch wenn einige davon nicht öffentlich zugänglich sind. Für bestimmte Komponenten – wie Kraftstoffschläuche – müssen noch gemeinsame Normen entwickelt werden. Gemäß dem vorliegenden Vorschlag werden die bestehenden Tankstellen zu einem Verbundnetz mit gemeinsamen Normen zusammengeschlossen, um die Mobilität von Wasserstofffahrzeugen zu gewährleisten. Dies gilt für die 14 Mitgliedstaaten, die derzeit ein Wasserstoffnetz haben.
  • Biokraftstoffe: Biokraftstoffe haben einen Marktanteil von fast 5 Prozent. Sie stellen immer ein Kraftstoffgemisch dar und benötigen keine spezielle Infrastruktur. Eine zentrale Herausforderung wird darin liegen, ihre Nachhaltigkeit zu sichern.
  • Erdgas flüssig (LNG) und komprimiert (CNG): LNG wird in der Schifffahrt eingesetzt, sowohl auf See als auch auf den Binnenwasserstraßen. Die LNG-Infrastruktur für die Betankung von Schiffen steckt noch in den Kinderschuhen. Nur Schweden verfügt über eine kleine LNG-Bunkeranlage für die Seeschifffahrt, in einigen anderen Mitgliedstaaten gibt es entsprechende Pläne. Die Kommission schlägt vor, bis 2020 bzw. 2025 in allen 139 See- und Binnenhäfen des Kernnetzes des transeuropäischen Verkehrsnetzes LNG-Tankstellen zu installieren. Dabei handelt es sich nicht um große Erdgasterminals, sondern entweder um ortsfeste oder um mobile Tankstellen. Dies betrifft alle großen EU-Häfen. LNG: Flüssigerdgas wird auch für LKWs verwendet, aber es gibt nur 38 Tankstellen in der EU. Die Kommission schlägt vor, bis 2020 alle 400 km entlang den Straßen des Kernnetzes des transeuropäischen Verkehrsnetzes entsprechende Tankstellen einzurichten. CNG: Komprimiertes Erdgas wird in erster Linie für Autos eingesetzt. 1 Mio. Fahrzeuge – und damit 0,5 Prozent des Kfz-Gesamtbestands – werden zurzeit mit diesem Kraftstoff betrieben. Die Industrie möchte diese Anzahl bis 2020 um das Zehnfache erhöhen. Dem Kommissionsvorschlag zufolge soll dafür gesorgt werden, dass ab 2020 im Abstand von jeweils höchstens 150 km öffentlich zugängliche CNG-Tankstellen, die gemeinsamen Normen entsprechen, zur Verfügung stehen.
  • LPG: Flüssiggas. Für LPG sind keine Maßnahmen vorgesehen; die Kerninfrastruktur steht bereits.

Die Mitgliedstaaten werden auch ohne zwangsläufigen Einsatz öffentlicher Mittel in der Lage sein, die genannten Änderungen zu verwirklichen, indem sie Vorschriften auf lokaler Ebene ändern, um Investitionen des Privatsektors anzukurbeln und Verhaltensumstellungen herbeizuführen. Eine EU-Förderung aus den TEN-V-Fonds sowie den Kohäsions- und Strukturfonds ist bereits jetzt möglich.


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