Aufgrund der symmetrischen Auslegung der Master- und Slave-Architektur kann sowohl die FU als auch die RU jeweils die Rolle von Master- oder Slave-Player einnehmen. Nachfolgend werden einige der sich daraus vorteilhaft ergebenden Anwendungsszenarien dargestellt.
Master-only: Dies ist der Standardfall eines Video-Players (Bild 3). Da auch der SP Teil eines vollständigen Players einschließlich Audio-Dekodierung ist, lässt sich in jeder Einheit mit einem eigenen MP jeweils eine lokale Quelle unabhängig abspielen und auf dem lokalen Bildschirm darstellen.
Slave-only: In einer RU (Slave) wird eine in der FU (Master) eingelegte DVD dekodiert, dargestellt und gesteuert (siehe Bild 4). Audio-Dekodierung und A/V-Synchronisation erfolgen im Master; Video-Dekodierung und Anzeige übernimmt der Slave. Die Steuerung erfolgt über den Fernzugriff-Kontrollkanal via MOST. Der Master sendet die Video-Inhalte des Mediums nach dem Demultiplexen an den Slave. Dies erfordert eine Umkonfektionierung in einen MPEG2-Transportstrom. Zusätzlich werden zur besseren Frame-Synchronisierung neben den I-Frames (bei DVD-Video bereits Teil des Standards) auch die P- und B-Frames mit Frame-IDs versehen.
Master/Slave: Dieses Szenario (siehe Bild 5) ist eine Erweiterung der Slave-only-Anwendung, da nun auch der MP die Video-Dekodierung und -Anzeige durchführt. Da nun sowohl Master als auch Slave voll bedienbar sind, erfolgt die Steuerung der DVD gemäß der üblichen Mehrplatz-Arbi-trierungsverfahren, wie beispielsweise „Last-Command-Wins“. Aus Slave-Sicht sind die Szenarien Slave-only und Master/Slave identisch.