Ein weiterer zu betrachtender Punkt ist die Störfestigkeit gegenüber Transienten. ISO7637-3 beschreibt hierbei im Wesentlichen zwei verschiedene Pulse, die beide sowohl in positiver als auch negativer Polarität abgeprüft werden müssen:
Fast Transient Pulse a (negative Polarität) und Fast Transient Pulse b (positive Polarität): Hierbei handelt es sich um Pulse, die mittels kapazitiver Koppelzange auf die Datenverbindung eingeprägt werden.
Slow Transient Pulses (ICC Slow+ und ICC Slow–): Die langsamen transienten Pulse werden mittels induktiver Koppelzange auf die Datenverbindung eingeprägt.
Jeder dieser Pulse wird direkt auf die Datenleitung des Evaluationssystems eingekoppelt und das System muss allen Pulsen ohne Ausfall der Übertragung standhalten. Hierbei wird sowohl der Datenkanal (Videoübertragung) als auch der zusätzliche Rückkanal (Steuersignale oder Verschlüsselung) überprüft.
Es zeigte sich, dass insbesondere der Rückkanal aufgrund seiner geringen Nutzsignalfrequenz bei der koaxialen Übertragung eine Herausforderung darstellt. Während die hochfrequente Videoübertragung bei beidseitig fest angebundenem Schirm alle Pulse ohne Ausfall besteht, ist der deutlich niederfrequentere Rückkanal anfällig gegenüber den langsamen transienten Pulsen. Hier zeigt sich die fehlende Wirkung der Verdrillung bei differenzieller Übertragung, wie weiter oben bereits angesprochen. Durch die Erhöhung der Nutzsignalfrequenz des Rückkanals – realisiert durch eine Filterung der tiefen Frequenzen mit Hilfe eines angepassten Koppelkondensators und einer Erhöhung der Flankensteilheit des Rückkanals – konnte gezeigt werden, dass eine Erhöhung der Störfestigkeit und damit eine Erfüllung der Anforderungen für die nächste geplante Chip-Generation möglich ist.