Das Förderprojekt webinos zur Integration unterschiedlichster mobiler Geräte

Knotenpunkt in der digitalen Lebenswelt

28. September 2012, 9:55 Uhr | Simon Isenberg und Dr. Wolfgang Haberl
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Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Fahrzeugschnittstelle für Web-Applikationen

Für den Zugriff auf Gerätefunktionen stellt webinos dem Entwickler 22 verschiedene API-Pakete zur Verfügung. Diese decken neben übergreifenden Funktionen die Spezifika der vier in webinos adressierten Domains Smartphone, PC, TV und Fahrzeug ab.
Für die Integration von webinos in das Fahrzeug sind drei API-Pakete besonders hervorzuheben: Hierbei ist zunächst das bereits erwähnte Vehicle-API, das den Zugriff auf fahrzeugtypische Daten ermöglicht, zu nennen. Des Weiteren sind das Geolocation-API und das Device-Orientation-API von Bedeutung. Die beiden letzteren sind Web-Entwicklern bereits als Standards des W3C bekannt. Bereits mithilfe dieser drei Pakete lässt sich eine Vielzahl von Fahrzeugdaten zur Verfügung stellen, die auf heutigen Fahrzeugbussen verfügbar sind.

Bild 4. Fahrzeugrelevante APIs in webinos.
Bild 4. Fahrzeugrelevante APIs in webinos.
© BMW

Bild 4 zeigt im Detail, welche fahrzeugbezogenen Werte einem Entwickler über welches API in webinos zur Verfügung gestellt werden.
Gleichzeitig veranschaulicht Bild 4 das Ziel von webinos, Redundanzen zu vermeiden und, wo möglich, etablierte Standards zu verwenden. So wird die Geschwindigkeit des Fahrzeugs für Web-Applikationen über das bereits standardisierte Geolocation-API des W3C zur Verfügung gestellt. Das gleiche trifft auf die Quer- und Längsbeschleunigung des Fahrzeugs zu, die über die DeviceMotion-Events innerhalb der W3C-Device-Orientation-API bereitgestellt werden. Wie es für Web-Applikationen üblich ist, sind die Datenzugriffe asynchron aufgebaut. Neben dem einmaligen Zugriff auf Fahrzeugdaten – über die get-Funktion – kann der Applikationsentwickler Methoden registrieren, die automatisch ausgeführt werden, sobald sich ein Fahrzeugwert ändert. Diese Funktionen werden im Allgemeinen als Callback-Funktionen bezeichnet. Der Event-Ansatz findet sich ebenfalls in der DeviceOriention-API und der Geolocation-API des W3C wieder und ist besonders für Fahrzeugwerte, die sich kurzzeitig ändern, wie Informationen zu Scheibenwischern oder Blinkern, interessant.
Über die Lighting Events werden Informationen zur Beleuchtung des Fahrzeugs (z.B. Blinker, Fernlicht) bereitgestellt. Die Status-Events umfassen u.a. Informationen zu den Scheibenwischern und dem Ölstand. Listing 2 zeigt, wie sich ein Listener auf das Einschalten des Abblendlichtes registrieren lässt und der aktuelle Gang einmalig abgerufen werden kann. Bei beiden Methodenaufrufen wird aufgrund des asynchronen Entwicklungsmodells bei Browser-Applikationen eine Callback-Funktion übergeben.
Neben dem Zugriff auf Parksensoren, Durchschnitts- und Verbrauchswerte sowie Licht- und Scheibenwischereinstellung oder den aktuellen Gang lässt sich über die Vehicle-API ein Point-of-Interest an das eingebaute Navigationssystem übertragen. Zusätzlich kann sich eine Applikation darüber informieren lassen, ob das Ziel erreicht wurde oder das Navigationssystem aktiv ist. Eine detaillierte Liste der verfügbaren Fahrzeugwerte wie auch der weiteren 21 API-Pakete bietet das Developer-Portal von webinos (http://dev.webinos.org/specifications/draft/).


  1. Knotenpunkt in der digitalen Lebenswelt
  2. Auf dem Weg zu einheitlichen Standards
  3. Webinos Core
  4. Das Personal-Zone-Konzept
  5. Fahrzeugschnittstelle für Web-Applikationen
  6. Webinos präsentiert sich auf dem Mobile World Congress
  7. Die Autoren:

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