In diesem Fall wirkt sich der Einfluss der „Idle Detection Time“ zusätzlich negativ aus, denn das RxD-Signal verbleibt am Ende noch einmal für die Dauer der „Idle Detection Time“ im Zustand logisch 0, bevor der Transceiver den Idle-Zustand auf dem Bus erkennt und das RxD-Signal auf logisch 1 umschaltet. Dadurch würde ein über das Netz gesendeter Nachrichtenrahmen bei diesem Knoten zusätzlich verlängert, bevor der Idle-Zustand schließlich durch den FlexRay-Controller erkannt wird und der Bus wieder frei ist für die nächste Nachricht. Im schlimmsten Fall kann dies zu einer Überschreitung der zugehörigen Slot-Länge führen und damit zu einer Verletzung der FlexRay-Spezifikation.
Die Auswertung der elektrischen Signalparameter erfolgt, wie bereits auch schon für den Nominalfall, durch einen automatisierten Ansatz. Tabelle 2 stellt die Ergebnisse für die identifizierten Worst-case-Fälle dar (Temperaturzustände High und Low in Verbindung mit der Variation der Asymmetrie der Transceiver). Im Vergleich zum Nominalfall ergeben sich hier deutliche Unterschiede. Das Propagation Delay liegt 27 % über dem Wert für den Nominalfall. Das maximale asymmetrische Delay ist um den Faktor 3 angestiegen. Zwar liegen die Werte innerhalb der zulässigen Grenzwerte, doch ist noch eine ausreichende Reserve für EMV-bedingte Einflüsse zu berücksichtigen, die das Simulationsmodell nicht abdeckt. Die maximale Verkürzung der TSS ist um 40 % größer als im Nominalfall. Für den Übergang von Active zu Idle liegt der Maximalwert um den Faktor 3,6 über dem des Nominalfalls. Damit belegen die Ergebnisse einmal mehr, dass der Temperaturzustand Low des Transceivers den kritischen Fall für den Übergang von Active zu Idle repräsentiert. Da dieser Signalparameter in der letzten Version der EPL noch nicht genau quantifiziert ist, hat der Netzwerkentwickler mögliche Implikationen dieses Parameters für das Netzwerk sorgfältig zu prüfen. Für dieses Topologiebeispiel ist dieser Punkt als sehr kritisch zu bewerten und eine weitere Optimierung des passiven Sterns wird als erforderlich erachtet, um auch den Übergang von Active zu Idle an den Knoten 10 und 11 robust zu gestalten.