Es wird davon ausgegangen, dass die im Rahmen von EMiLE entwickelten Technologien zur Motorintegration der Leistungselektronik durch ihre universelle Einsetzbarkeit eine breite Hebelwirkung in der industriellen Anwendung ermöglichen. Außerdem sollen durch die geringere Variantenvielfalt bei den benötigten leistungselektronischen Komponenten sowie die Verringerung des Materialaufwands und des Bauraums die Kosten für die Leistungselektronik sinken. Zudem werden die motorintegrierten Lösungen in EMiLE speziell für den Einsatz in rauen Umgebungsbedingungen optimiert, wie sie etwa in Fahrzeugantriebssträngen herrschen.
Für einen breiten, marktfähigen Einsatz von Hybrid- und Elektrofahrzeugen sind Performance und Kosten der Schlüsselkomponenten Leistungselektronik und E-Maschine mitentscheidend. Durch den Verzicht auf aufwändige, teure und fehleranfällige Steckverbindungen, durch neue Halbleitertechnologien, leistungsfähige passive Bauelemente und effiziente Regelungssysteme ergibt sich neben verringerten Kosten auch erhöhte Zuverlässigkeit. Eine geringere Anzahl zu montierender Teile, einfachere Montage, kurze Fertigungszeiten und hohe Flexibilität sorgen für einen geringeren Aufwand für die Elektrifizierung des Antriebsstrangs.
Die frühe technologische Zusammenarbeit deutscher Automobil- und Zulieferunternehmen auf der gesamten Wertschöpfungskette vom Bauelement bis zu System im Rahmen von EMiLE soll auch den Weg für Kooperationen in der späteren Serienfertigung ebnen und helfen, den in manchen Bereichen vorhandenen Vorsprung asiatischer Mitbewerber bei Elektrofahrzeugen auszugleichen. Neben dem Einsatz in Fahrzeugen ist auch für hochintegrierte Antriebssysteme in der industriellen Automatisierungstechnik ein verstärktes Interesse vorhanden. Ebenso können mit den Technologien aus EMiLE vollautomatisiert fertigbare Elektromotoren für einfache Anwendungen wie Fördertechnik, Pumpen oder Lüfter entstehen. Bei den wissenschaftlichen Partnern fließen die Projektergebnisse in die Lehre und die Ausbildung von Experten ein.
Das Projekt EMiLE wurde in strategischer und inhaltlicher Abstimmung mit der Arbeitsgemeinschaft 1 „Antriebstechnologie & Fahrzeugintegration“ der Nationalen Plattform Elektromobilität erarbeitet und durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Fördermittel für EMiLE wurden für einen Zeitraum von drei Jahren bewilligt.