Vor der Inbetriebnahme von Ladesäulen für E-Fahrzeuge rät Weiss Technik zu Umweltsimulationstests, um festzustellen, wie die Geräte auf unterschiedliche Wetterbedingungen reagieren. Hersteller und Prüfinstitute können so präzise Aussagen über die Lebensdauer der Ladesäulen treffen.
In Deutschland gab es laut Statista zum 1. September 2023 rund 56.500 Ladestationen für E-Autos. Diese finden sich in Parkhäusern, aber auch an dicht befahrenen Kreuzungen oder in Küstennähe. Je nach Standort wirken unterschiedliche Umwelteinflüsse auf das Gehäuse der Ladesäulen ein. Auch ihr komplexes Innenleben ist davon betroffen – was die Frage nach der Widerstandsfähigkeit der Ladesäulen aufwirft.
Weiss Technik hat sich der Thematik angenommen und auf Basis fun-dierten Testwissens aus der Automobilbranche umfangreiche Empfehlungen entwickelt. Normen, welche die Ladesäulen erfüllen müssen, gibt es bislang noch nicht. Weiss Technik schlägt daher den Herstellern vor, stichprobenartig verschiedene Umweltsimulationstests durchzu-führen – entweder selbst oder in einem Prüfinstitut.
So werden beispielsweise in den Testkammern der ClimeEvent-Serie fertig zusammengebaute und noch nicht unter Strom stehende Lade-säulen klimatischen Bedingungen ausgesetzt, denen sie später standhalten müssen. Dadurch erhalten Hersteller präzise Aussagen über die Reaktion der Bauteile und wie lange die Ladesäulen funktionsfähig bleiben, also sicheres Laden gewährleisten.
Bei Korrosionstests mit Prüfgeräten wie dem SaltEvent von Weiss Technik können Hersteller untersuchen, wie sich Nebel oder salzhaltige Luft auf das Gehäuse und die einzelnen Bauteile auswirkt – vor allem, ob es beim Dauerbetrieb in korrosiver Umgebung, wie etwa in Küstennähe, sicherheitsrelevante Themen gibt. In Garagen oder Parkhäusern tritt hingegen trockene Korrosion auf. Bei dieser lösen korrosive Gase, insbesondere CO2, chemische Reaktionen der Materialien aus. Für beide Korrosionsformen empfiehlt Weiss Technik Testverfahren nach der Norm EC 60068-2-60.
In Innenstädten und Parkhäusern hingegen enthält die Luft hohe Kon-zentrationen an grobem wie feinem Staub. Ist das Gehäuse der Lade-säule undicht, kann es durch Staubablagerungen auf den Innenteilen zu Funktionseinschränkungen, Fehlern aufgrund von schwer abzuführender Wärme oder Kurzschlüssen kommen. Ein möglichst hoher IP-Schutz gegen das Eindringen von Fremdkörpern und Wasser wirkt dem entgegen. Das Gehäuse kann hierzu nach der Norm DIN EN 60529 getestet werden. Mit dem Testverfahren nach ISO 20653 für Feinstaub wird geprüft, wie Staub ferngehalten oder entfernt werden kann.
Auch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht haben Auswirkungen auf die Ladesäule. Sie erwärmt sich mit den ersten Son-nenstrahlen nach einer kalten Nacht - außen schneller als innen. An-schließend kommt es zu Tau- und Kondenswasserbildung. Kondensat-Tests zeigen auf, wo Feuchtigkeit auftritt und an welchen Stellen sie abläuft, verdunstet oder eine Gefahr darstellt.
Daraufhin lassen sich durch Isolierungen oder mit dem Beheizen von Bauteilen punktgenau Vorkehrungen treffen, um die Auswirkungen von Temperaturunter-schieden zu minimieren. Das Testverfahren kann in Analogie zum Tes-ten elektronischer Bauteile in der Automobilbranche nach der Norm DIN EN 60529 durchgeführt werden.
Für Hersteller, die sich mit der Sicherheit und Langlebigkeit ihrer La-desäulen von Wettbewerbern abheben möchten, bietet Weiss Technik umfangreiche Testempfehlungen an, inklusive entsprechend ausgeleg-ter Prüfanlagen.