Dataforce Studie: E-Mobilität 2025

Elektrifizierung nimmt Fahrt auf

6. August 2025, 7:44 Uhr | Iris Stroh
© Dataforce

In der jüngsten Dataforce Studie »E-Mobilität 2025« heißt es, dass mittlerweile ein Drittel der Flotten bereits Elektro-Pkw im Bestand haben. Fast 60 Prozent wollen in Zukunft noch mehr auf BEV setzen. Bei den Transportern sind es aber nur 2 Prozent, hier besteht also ein großes Potenzial.

Diesen Artikel anhören

In der Studie heißt es, dass sich batterieelektrische Fahrzeuge (BEV) im deutschen Flottenmarkt inzwischen fest etabliert haben: Mehr als ein Drittel aller Unternehmensflotten verfügt mittlerweile über Elektro-Pkw – ein deutlicher Fortschritt gegenüber den Vorjahren.

Es geben rund zwei Drittel der Fuhrparkverantwortlichen an, dass Elektrofahrzeuge vor allem bei den laufenden Kosten Vorteile bieten. Doch trotz dieser positiven Entwicklung gibt es nach wie vor spürbares Verbesserungspotenzial. Mit großem Abstand bleibt die Reichweite das Hauptthema für die Fuhrparkverantwortlichen. Zwar zeigt der Vergleich zur Studie aus dem Jahr 2024 eine zunehmende Zufriedenheit hinsichtlich Reichweite und Ladegeschwindigkeit, dennoch ist in der Praxis noch viel Luft nach oben.

Kein E-Fahrzeug aus China

Auch die Betrachtung des Neuzulassungsgeschehens im ersten Halbjahr bietet bemerkenswerte Einblicke: Sowohl Tesla als auch Mercedes verzeichnen signifikante Rückgänge, während der VW-Konzern besonders mit den Modellen ID.3 und ID.7 deutlich zulegen konnte. Die Markenauswahl bei Elektrofahrzeugen bleibt allerdings ein kontroverses Thema, bei dem sich die Meinung der Flottenkunden spaltet, beispielsweise schließen 50 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen E-Fahrzeuge aus China grundsätzlich aus. Gleichzeitig äußert die andere Hälfte Zweifel an der Qualität deutscher E-Modelle im Vergleich zu Verbrennern.

 

Die Grafik zeigt, dass bislang erst 2 % der Transporter elektrisch sind
© Dataforce

Großes Elektrifizierungspotenzial für Transporterflotten

In deutschen Transporterflotten ist die Elektromobilität bislang noch Ausnahmen vorbehalten: Zum Stichtag 01.01.2025 sind nur 2 Prozent aller Transporter elektrisch unterwegs. Allerdings sehen die Fuhrparkverantwortlichen 46 Prozent ihrer Bestände als grundsätzlich elektrifizierbar an – ein enormes Potenzial. Die Hemmnisse ähneln denen im Pkw-Segment: Reichweite, Anschaffungskosten und Lücken im öffentlichen Ladenetz dominieren die Bedenken. Hinzu kommen bei Transportern jedoch ganz konkret die Anforderungen an Ladevolumen und Nutzlast. Diese Stellschrauben entscheiden über Einsatzflexibilität und Wirtschaftlichkeit im täglichen Betrieb und werden von den Flottenverantwortlichen kritisch beäugt.

Die Elektrifizierung führt bei vielen Unternehmen nicht nur zu technischen Anpassungen, sondern auch zu strategischen Neuausrichtungen in der Lieferantenwahl. Obwohl der Markt durch langjährige Partnerschaften geprägt ist, nutzen zahlreiche Fuhrparkverantwortliche den Umstieg auf E-Transporter als Gelegenheit, neue Marken in ihrer Flotte einzuführen. Rund ein Drittel der Befragten gab an, ihre elektrisch angetriebenen Transporter von einem anderen Hersteller zu beziehen als die Verbrenner. Dieser Trend eröffnet neuen Anbietern im stark umkämpften deutschen Flottenmarkt eine Chance, sich als attraktive Alternative zu positionieren.

 

Die Graik zeigt, dass der Großteil der BEV-Privatnutzer wieder ein BEV kaufen würden
© Dataforce

Elektro-Pkw: Zuhause laden

Im deutschen Privatmarkt haben sich batterieelektrische Pkw längst etabliert. In vielen Regionen machen sie bereits 20 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge aus und die Kunden sind überzeugt. Nur 3 Prozent der aktuellen Nutzer würden beim nächsten Fahrzeug wieder einen Verbrenner wählen. Der Gebrauchtmarkt gewinnt zunehmend an Bedeutung. Rund 15 Prozent der privaten Elektro-Pkw wurden gebraucht angeschafft. Unter den Neuwagenkäufern können sich mehr als zwei Drittel vorstellen, ihr nächstes E-Fahrzeug ebenfalls als Gebrauchtwagen zu erwerben. Für sie spielen Batteriezertifikate und Herstellergarantien eine zentrale Rolle – knapp 90 Prozent der Befragten bewerten beide Dokumente vor dem Kauf als wichtig.

Ein entscheidender Erfolgsfaktor ist die Heimladeinfrastruktur: Etwa 85 Prozent der privaten E-Fahrzeug-Besitzer verfügen über eine eigene Wallbox, 67 Prozent über eine Photovoltaikanlage. Besonders Photovoltaik-Nutzer sind daran interessiert, in Zukunft ihr Elektrofahrzeug per bidirektionalem Laden als Stromspeicher einzusetzen und so Energieeffizienz und Unabhängigkeit weiter zu steigern. Für Haushalte ohne effiziente Lade- und Speicherlösungen bleiben Elektrofahrzeuge jedoch mit Preisnachteilen bei der Nutzung verbunden, aufgrund der hohen Kostendiskrepanz zwischen heimischem und öffentlichem Laden. Hier können der Ausbau und die Verbesserung öffentlicher


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Dataforce Verlagsgesellschaft für Business Informationen mbH

Weitere Artikel zu Marktforschung

Weitere Artikel zu Alternative Antriebe