Einrichtungen, die sich das Thema »Elektromobilität« auf die Fahnen schreibt, schießt in die Höhe. Da muss man sich schon etwas Besonderes einfallen lassen, damit man nicht untergeht. Die TU München versucht dies, indem sie das gesamte Spektrum um das Thema »Elektromobilität« abdeckt. Dazu wurde ein »Wissenschaftszentrum Elektromobilität« an der TU München gegründet. Auf Basis dieser Plattform sollen beispielsweise noch die Probleme mit dem elektrischen Energiespeicher gelöst werden. Professor Markus Lienkamp, am Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik der TU München, erklärt, dass hier noch dringender Forschungsbedarf besteht, der alle Phasen der Grundlagenforschung bis zur Anwendung umfasst. »Die technischen Begrenzungen wie Reichweite erfordern eine optimierte Energieausnutzung und konsequenten Leichtbau. Elektrisch angetriebene Automobile müssen daher grundsätzlich neu konzipiert und in zahlreichen Baugruppen überarbeitet werden.«
Eine der Hauptaufgaben des Wissenschaftszentrums besteht in der Forschung in den Teilgebieten Fahrzeug und Infrastruktur. Auf der Fahrzeugseite besteht unter anderem Forschungsbedarf bei den Themen Fahrzeugkonzept, Energiespeicher und -wandler, Steuergerätearchitektur bis hin zu Fahrzeugklimatisierung und Produktionstechnik. Um eine möglichst hohe Reichweite zu ermöglichen, müssen Elektroautos sehr leicht sein – ohne aber die Unfallsicherheit zu verringern. Darüber hinaus geht es auch um das Design eines solchen Fahrzeugs und natürlich schlussendlich um einen akzeptablen Gesamtpreis. Lienkamp: »All dies birgt eine Vielzahl von Herausforderungen, die nicht allein von Natur- und Ingenieurwissenschaftlern gelöst werden können. Mit ihrer einzigartigen Fächerkombination besitzt die TU München die besten Voraussetzungen, hier entscheidende Impulse zu geben.«
An mehr als 50 Lehrstühlen an acht unterschiedlichen Fakultäten der TU bestehen bereits langjährige Forschungsaktivitäten zu zahlreichen Einzelaspekten der Elektromobilität. Das Wissenschaftszentrum bündelt jetzt diese Aktivitäten zu einem Kompetenzzentrum. Es stellt die Versuchsinfrastruktur, zentrale Prüfstände und Möglichkeiten zum Aufbau gemeinsamer Prototypen zur Verfügung und ist Andockstelle für nationale und internationale Kooperationen mit Forschungsstellen in Industrie und Wissenschaft.