Elektromobilität

1 Mio. Elektroautos sind bis 2020 nicht zu schaffen

27. Juli 2010, 12:30 Uhr | Iris Stroh
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1 Mio. Elektroautos sind bis 2020 nicht zu schaffen

Dabei lässt Dudenhöffer keinen Zweifel daran, dass die Elektromobilität ein wichtiges Thema für Deutschland ist. Zum einen erklärt er: »Wenn wir regenerativen Strom nehmen, braucht das Batteriebetriebene Elektrofahrzeug nur ein Drittel der Energie eines Diesel-Fahrzeugs bei Null-Schadstoff-Emissionen und Null-Lärm-Emissionen – effizienter geht’s nicht.« Zum anderen hat diese Thematik auch einen ganz klaren wirtschaftlichen Aspekt. Sollte die Automobilindustrie und ihre Zulieferer nicht erfolgreich bleiben, hätte Deutschland ein enormes Problem. Allein in Bayern würde die Metall- und Autoindustrie mehr als 720.000 Leute beschäftigen. Hinzu kommt, dass mit der Elektromobilität auch neue Wirtschaftszweige aufkommen, die es nicht zu verpassen gilt. Bereich Batterietechnik: Dudenhöffer schätzt, dass der Markt mit modernen Hochleistungsbatterien bis 2025 auf 130 Mrd. Euro steigen wird. Wenn Deutschland davon 25 Prozent ergattern könnte, dann wäre das ein Umsatz von 32 Mrd. Euro. Dudenhöffer weiter: »Schaut man sich heutige Chemie- und Pharma-Unternehmen an, dann erwirtschaften diese Unternehmen mit rund 100.000 Mitarbeitern Umsätze in dieser Größenordnung.« Das heißt, dass allein die Batterietechnik schon 100.000 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen könnte.

Dabei glaubt Dudenhöffer, dass der Zug in der Batterietechnik noch nicht abgefahren sei. Denn es gäbe in Deutschland bzw. Europa viele Firmen, die einiges an Know-how entlang der Wertschöpfungskette »Hochleistungs-Batterie« anbieten könnten. In diesem Zusammenhang verweist er z.B. auf Firmen wie Conti, Bosch, Evonik, SB-LiMotive oder Merck. Auch beim Thema »Carbonfaser-verstärkte Kunststoffe« könne Deutschland auf viel Know-how zurückgreifen. In diesem Zusammenhang weist Dudenhöffer beispielsweise auf das »BMW project i« hin. Mit einer entsprechenden Forschungsförderung könne hier noch viel bewegt werden. Wobei Dudenhöffer ganz klar ablehnt, den Endkunden mit finanziellen Anreizen zum Kauf eines Elektroautos zu reizen. Er erteilt damit einer erneuten »Abwrackprämie« ein Abfuhr. Vielmehr glaubt er, dass beispielsweise gesetzgeberische Anreize hier viel dienlicher seien. Darunter versteht Dudenhöffer beispielsweise die Möglichkeit, dass E-Fahrzeuge auch Busspuren nutzen dürfen. Oder dass in ganzen Städten nur noch E-Fahrzeuge fahren dürfen.


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