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Safety-E/A per Embedded-Modul in Automatisierungsgeräte einfügen

20. Februar 2013, 19:27 Uhr | Andreas Knoll
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Zunächst für Profisafe

Das Modul unterstützt zunächst Profisafe, das sichere Kommunikationsprofil für Profinet. Funktionskompatible Versionen für OpenSafety, Safety over EtherCAT, CIP Safety und CIP Safety on Sercos sind geplant. In Automatisierungsgeräten kommt das Modul gemeinsam mit einem Kommunikationsmodul der Serie »Anybus CompactCom« zum Einsatz. Mit dem »CompactCom«-Modul kommuniziert es nach dem »Black-Channel«-Prinzip, also über einen separaten, netzwerkunabhängigen Kommunikationskanal für sichere E/A-Signale. »Der Begriff 'Black Channel‘ stammt aus der Profisafe-Profilwelt; er umfasst alle Teile der Buskommunikation, die nicht für spezielle Sicherheitsfunktionen zuständig sind, sondern den Standard realisieren«, verdeutlicht Volz. »Ein Beispiel dafür sind einfache Profinet-Kabel und Profinet-Steckverbinder. Über sie wird beides übertragen: das Profinet-Protokoll und das Profisafe-Profil, das als anwendungsspezifische Schicht darüber liegt. Kabel und Steckverbinder verwirklichen hier also nur den Standard.«

Im Fall von Profinet fungiert das »CompactCom«-Modul als Profinet-I/O-Device. An der geräteseitigen Applikationsschnittstelle stellt das »CompactCom«-Modul neben dem Interface für die Prozess- und Parameterdaten auch das seriell ausgeführte Black-Channel-Interface für die sichere Kommunikation zur Verfügung. Hier wird das »Anybus-Safety-Modul« angekoppelt.

Das Safety-Modul realisiert den Profisafe-Layer und stellt sichere digitale I/O-Signale bereit. Das »CompactCom«-Modul verwirklicht also das Standard-Profinet-Protokoll und das Safety-Modul das Profisafe-Profil.

Wenn ein Automatisierungsgerät mehr sichere Ausgänge erfordert als das »Anybus-Safety-Modul« bietet, erstellt das Solution Center von HMS in Karlsruhe auf Basis des Moduls eine kundenspezifische Lösung mit einer anderen Anzahl von Ein- und Ausgängen. Die Größe der Platine bestimmt dabei die maximale Anzahl der Ausgänge. »Auf der gleichen Platine sind vielleicht noch zwei, drei Ausgänge möglich«, sagt Volz. »Falls es mehr sein sollen, ist eine größere Platine erforderlich. Generell können wir so viele Ausgänge verwirklichen, wie der Profisafe-Standard erlaubt, aber dann ist entsprechend mehr Platinenfläche vonnöten.«

Vorzertifiziert ist das »Anybus-Safety«-Modul vom TÜV Rheinland. Der Gerätehersteller, der es in ein Automatisierungsgerät einbaut, muss also für dessen Zertifizierung nur noch nachweisen, wie er die Vorschriften des von HMS in Zusammenarbeit mit dem TÜV Rheinland erstellten Implementation Guides umgesetzt hat. Das bedeutet: Er muss nicht die gesamte Safety-Lösung zertifizieren, sondern nur, wie er das Safety-Modul in seinem Gerät einsetzt.

Die Serienfertigung des »Anybus-Safety-Modul« soll im vierten Quartal dieses Jahres beginnen. Muster sind schon erhältlich, ebenso die Spezifikationen, die Entwickler von Automatisierungsgeräten brauchen, um mit dem Design-In des Moduls beginnen zu können. Eine Roadmap für die anderen geplanten sicheren Kommunikationsprofile gibt es noch nicht: »Wann wir die Entwicklung aufnehmen, hängt von den Wünschen der Kunden ab«, betont Volz.

Auf der embedded world stellt HMS Industrial Networks in Halle 1, Stand 538, aus.


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