TÜV-Studie zeigt

Verbraucher misstrauen KI

27. Januar 2020, 11:22 Uhr | Karin Zühlke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Das empfiehlt der TÜV-Verband

Die Empfehlungen des TÜV-Verbands an die Politik im Überblick:

•    KI-Anwendungen sollten in verschiedene Risikoklassen eingeordnet werden. In Abhängigkeit vom Risiko können sie dann zugelassen, überprüft oder sogar laufend überwacht werden. Der Ansatz der Datenethikkommission der Bundesregierung weist genau in diese Richtung.

•    Die Prüfung von KI-Systemen mit hohem oder sehr hohem Risiko sollte von unabhängigen Prüforganisationen vorgenommen werden. Der risikobasierte Ansatz ist ein etabliertes Verfahren des europäischen Binnenmarktes, um Sicherheit und Innovationen miteinander zu verbinden.

•    Voraussetzung für herstellerunabhängige Prüfungen von algorithmischen Systemen ist der Zugang zu den dafür notwendigen sicherheitsrelevanten Daten. Schon heute fehlt den Prüforganisationen zum Beispiel der Zugang zu wichtigen Daten von digital gesteuerten Aufzügen oder Fahrerassistenzsystemen in Autos.

•    Für lernende KI-Systeme sind fortlaufende Prüfungen notwendig. Periodische Prüfungen alle ein oder zwei Jahre dürften im digitalen Zeitalter bald der Vergangenheit angehören.

•    Auch zur Einhaltung ethischer Standards bei der KI-Entwicklung können unabhängige Prüforganisationen einen Beitrag leisten, indem sie die innerbetrieblichen Prozesse der Unternehmen überprüfen und zertifizieren.
Der TÜV-Verband sieht für entsprechende Gesetzesinitiativen im Bund und in der EU dringenden Handlungsbedarf. „Jeden Tag drängen viele neue KI-Anwendungen auf den Markt“, sagte Fübi. „Die Zeit der politischen Meinungsbildung sollte zu Ende gehen. Jetzt ist politisches Handeln gefragt.“ Seine Empfehlungen an die Politik hat der TÜV-Verband im Positionspapier „Vertrauen in KI-basierte Systeme schaffen“ zusammengefasst.

Methodik-Hinweis: Grundlage der Studienergebnisse ist eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens Ipsos im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.000 Personen ab 16 Jahren in Deutschland.

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