Industrie 4.0

Die Zukunft richtig anpacken

10. Januar 2013, 13:29 Uhr | Andrea Gillhuber
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Handlungsfelder definiert

Damit das Zukunftsprojekt Industrie 4.0 gelingt, hat das Gremium eine Reihe von Handlungsfeldern definiert und vorläufige Umsetzungsempfehlungen abgegeben. Diese sind in dem vorläufigen Bericht »Umsetzungsempfehlung für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0« der Promotorengruppe Kommunikation nachzulesen. Hier sollen einige genannt werden.

Um bei der Umsetzung erfolgreich zu sein, muss sich Deutschland zahlreichen Herausforderungen stellen, nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Gesellschaft. Sowohl Infrastruktur als auch Wirtschafts-, Arbeits- und Beschäftigungsstruktur müssen an die geänderten Anforderungen angepasst werden. Einer der wichtigsten Aspekte ist dabei die Standardisierung. Da die Grenzen zwischen der Produktion und Logistik, zwischen einzelnen Unternehmen und sogar zwischen den Ländern verwischen, muss eine nahtlose Kommunikation zwischen den einzelnen Komponenten und Systemen und dadurch ein sicherer Betrieb gewährleistet sein. Dafür sind Normen und Standards erforderlich.

Dafür gibt es zwei Wege. Der erste führt über eine entwicklungsbegleitende Normung (EBN) bei Forschungsprojekten, so dass die Forschungsergebnisse direkt in die Standardisierung einfließen und im Umkehrschluss die Normungserfordernisse die Forschungsinhalte beeinflussen. Beim zweiten Weg handelt es sich um die De-facto-Standardisierung durch direkte Marktdurchdringung. Diese kann z.B. im Bereich Software durch Open Source Communities beschleunigt werden, welche durch ihre zahlreichen Entwickler gleichzeitig zur Qualitätssicherung beitragen kann. In dem vorläufigen Bericht fordert die Forschungsunion daher, Umsetzungswege für die Standardisierung zu öffnen. Der Arbeitskreis Industrie 4.0 rät dazu, bereits mit der nächsten Ausschreibung Projekte ins Leben zu rufen, in denen eine Übersicht von bereits bestehenden Standards und Normen erstellt wird und weitere Strategien zur Standardisierung entwickelt werden. Außerdem sollten die Normungsorganisationen im Hinblick auf die EBN eine Arbeitsgruppe »Industrie-4.0-Standardisierung« ins Leben rufen, um über die Branchen- und Projektgrenzen hinweg die Standardisierungsbemühungen zu evaluieren und kommunizieren. Wie die Open-Source-Standardisierung sollte auch diese offen und transparent geregelt werden.

Erfolgskritischer Faktor Sicherheit

Als zentralen erfolgskritischen Faktor nennt der Arbeitskreis das Thema -Sicherheit mit den Teilbereichen Security, Know-how-Schutz und Datenschutz. Dabei muss ein ganzheitliches Bild gezeichnet werden und nicht nur einzelne Bereiche wie Embedded Security, Industrial Security oder Cloud Security hervorgehoben werden.

Neben den Security-Themen darf auch der Know-how-Schutz nicht außer Acht gelassen und das Problem der Produktpiraterie sollte aktiv angegangen werden. Die Bundesregierung muss sich daher weiterhin auf politischer Ebene für die Eindämmung von Produktpiraterie einsetzen. Um im Frühjahr 2013 erste Umsetzungsempfehlungen zu diesem kritischen Thema abgeben zu können, empfiehlt der Arbeitskreis -einen engen Austausch mit der Pro-motorengruppe Sicherheit der Forschungsunion, dem Bundesamt für -Sicherheit in der Informationstechnik und den Datenschutzexperten der Fachverbände.


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