Trotz der Krise konnte Endress+Hauser Marktanteile gewinnen. Michael Ziesemer, COO, betonte, dass das Unternehmen 2009 sogar Marktanteile gewinnen konnte. Insgesamt ging in der Branche der Prozessautomatisierung der Auftragseingang im Schnitt um 16 Prozent zurück, während Endress+Hauser »nur« 12,5 Prozent Rückgang vorzuweisen haben. Ein Grund für den geringen Rückgang sieht Ziesemer in der breiten Abstützung des Unternehmens in verschiedenen Branchen. Auch die strategische Entscheidung, das Geschäft über die eigentliche Instrumentierung hinaus auf die Gebiete Dienstleistungen und Automatisierungslösungen auszuweiten, spielte laut Ziesemer eine Rolle. Ebenfalls wichtig für die Kunden sei die Kompetenz der Feldgeräteintegration in Leitsysteme - dieses Kriterium führe immer häufiger zu einer Entscheidung zu Gunsten Endress+Hauser.
Bei dem Schweizer Familienunternehmen breitet sich auch vorsichtige Zuversicht aus: Im laufenden Quartal liegt der Auftragseingang zweistellig über den Vorjahreszahlen, auch beim Nettoumsatz übertreffe man das vorsichtigen Ziel von 5 bis 6 Prozent Wachstum. Laut Ziesemer erholt sich das Geschäft in den USA und Asien sehr gut, Europa und Deutschland erholen sich ebenso, jedoch langsamer; China wachse wieder dynamisch und auch Russland holt auf. In Skandinavien, Japan, Australien und Südafrika lässt der deutliche Aufschwung jedoch noch etwas auf sich warten.
Für die Zukunft rechnet Endress+Hauser mit einem mittleren Wachstum von jährlich etwa 6 Prozent; für die gesamte Branche wird ein Wachstum von 4 Prozent prognostiziert. Fernanodo Fuenzalida, CFO: »Nach vier Monaten liegen wir im Auftragseingang deutlich über unseren Erwartungen. Sollte sich diese gute Entwicklung fortsetzten, ist ein Plus von fast 10 Prozent im nettoumsatz nicht unrealistisch. Allerdings hätten wir selbst in diesem Best-Case-Szenario das Umsatzniveau von 2008 noch nicht wieder erreicht.«