Ein Kunde mit sehr hohen Ansprüchen an Versorgungssicherheit, Anlagenqualität und Betriebssicherheit ist die Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH). Das Contracting-Angebot der Städtischen Werke AG setzte sich in einer europaweiten Ausschreibung der GNH für eine umfangreiche Übertragung verschiedener Dienstleistungen durch. Der von 2013 bis 2027 angelegte Vertrag beauftragt die SWK mit der Lieferung von Strom, Fernwärme, Kälte und Dampf sowie dem Bau von Energieerzeugungs- und -verteilanlagen sowie Sanierungen bestehender Infrastruktur im Klinikum-Standort in der Kasseler Mönchebergstraße. Der große »energetische Wurf« bot sich für die GNH an, da sie dort ohnehin den Neubau eines Aufnahme- und Diagnostikzentrums und eines Frau-, Mutter- und Kindzentrums und zweier Stationsebenen plante. Für Dr. Gerhard M. Sontheimer, Vorstandsvorsitzender der Gesundheit Nordhessen Holding AG (GNH), liegen die Vorteile für die Gesundheit Nordhessen Holding auf der Hand: »Wir haben mit dem jetzt unterzeichneten Vertrag hohe Planungs- und Preissicherheit und die Energiedienstleistungen aus einer Hand langfristig abgesichert.«
Die Städtischen Werke Kassel AG nahmen für die Erfüllung der Dienstleistung erhebliches Kapital in die Hand: 4 Millionen Euro investierten sie in den Bau von Verteilnetzen und eines Mittelspannungsnetzes, in die Installation von Messapparaturen und die Teilerneuerung von Energieerzeugungsanlagen des Klinikums. Eine vergleichbare Verbesserung der Energie-Infrastruktur des Klinikums wäre für die GNH selbst nur mit deutlich größerem Aufwand möglich gewesen. Die Technik wurde so geplant, dass für die Zukunft weitere Steigerungen der Energieeffizienz möglich sind. Die am Klinik-Standort in einzelnen Bauwerken neu installierten Einrichtungen legen bereits die Grundlage für die Energieeffizienzmaßnahmen von morgen. Da erstmals in einzelnen Gebäuden Messeinrichtungen eingebaut wurden, kann künftig der Strom-, Wärme- und Kälteverbrauch einzelner Gebäuden gezielt ermittelt werden und ermöglicht ein Energiemanagement, das die Planungsgrundlage weiterer energetischer Optimierungen liefert.
Doch nicht nur bei der technischen Planung der Klinik-Infrastruktur stand der Umweltgedanke im Mittelpunkt. Schon die Klimaverträglichkeit und sehr hohe Energieeffizienz bei der Erzeugung der bereitgestellten Energie ließ sich die GNH von der SWK garantieren. Vertraglich sicherte die SWK der GNH den sehr guten Wert von lediglich 85 Gramm emittiertem CO2 pro kWh gelieferter Fernwärme für das Jahr 2013 zu. Für die folgenden Jahre ist eine sukzessive Reduktion um 1 Gramm CO2/kWh zugesichert. Diese Effizienz kann nur ein Energieversorger garantieren, der bereits über langjährige Erfahrung in der umweltfreundlichen Energieerzeugung verfügt. Konkret erreicht die SWK die CO2-Emissionswerte durch eine sehr effiziente Brennstoffverwertung in ihren Kraftwerken und einen hohen Biomasse- und Erdgasbrennstoffanteil.
Das Beispiel Kassel zeigt: Ein breit aufgestellter Energieversorger mit energiewirtschaftlicher Expertise und großer Investitionskraft kann heute den Benchmark im Energiedienstleistungsgeschäft setzen. Diese Expertise lässt sich nur durch langjährige Praxis gewinnen, die zum Aufbau von Spezialisten-Know-how genutzt wird. Wer kontinuierlich die Entwicklung eigener Kompetenzen vorantreibt, wird auf dem Markt für Energiedienstleistungen mitspielen und dem klassischen Energiegeschäft ein ausbaufähiges Geschäftsfeld hinzufügen. Ein »Selbstläufer« sind Energiedienstleistungen nicht.