Die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen für die PV in Deutschland erzielte im dritten Quartal 2011 im Vergleich zum Vorjahresquartal ein Umsatzplus von knapp zehn Prozent.
»Die Umsätze im dritten Quartal bestätigen die Position des deutschen PV-Maschinenbaus auf den hart umkämpften internationalen Märkten«, sagt Dr. Peter Fath, Technologievorstand von centrotherm photovoltaics und Vorstandsvorsitzender von VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel. Zum Vergleich: Die Umsatzentwicklung des internationalen PV-Maschinenbaus ist mit minus vier Prozent im dritten Quartal sogar leicht rückläufig. »Deutsche PV-Zulieferer konnten im aktuellen Zeitraum einen Weltmarktanteil von knapp 50 Prozent erreichen«, sagt Fath.
Investitionen aus Asien und in Zell-Equipment bleiben dominant
Kunden aus Asien bilden auch im dritten Quartal das Rückgrat für die guten Umsatzzahlen. Fast 80 Prozent der gesamten Umsätze wurden im dritten Quartal 2011 in Fernost mit Schwerpunkt China verbucht. Ein neuer Rekord. Zweitstärkste Absatzregion mit knapp zehn Prozent Marktanteil bleibt der heimische Markt. Als weiterhin schwach zeigt sich dagegen der oft als zukunftsweisend gehandelte US-Markt. Lediglich knapp fünf Prozent der Umsätze konnten hier erwirtschaftet werden.
Die Exportquote erreicht mit knapp 90 Prozent ein Allzeithoch. Schlüssel-Segment für die deutschen PV-Zulieferer bleibt das Equipment für die Zellfertigung. 66 Prozent der Gesamtinvestitionen wurden hier getätigt. Fast gleichauf liegen die Anteile für das Modul- und Dünnschicht-Equipment mit 13 bzw. 14 Prozent des Gesamtumsatzes im dritten Quartal. Einen beständig geringen Umsatzanteil verbuchen Anlagen zur Poly-Silizium-, Ingot- und Waferfertigung. Lediglich fünf Prozent des Marktanteils entfielen auf dieses Segment.
Überkapazitäten verursachen zurückhaltende Investitionsbereitschaft
Als rückläufig im aktuell schwierigen Marktumfeld erweist sich der Auftragseingang. Erreichte der Auftragseingang im Vorjahreszeitraum noch den höchsten Stand seit Beginn der Aufzeichnung im Jahr 2005, befinden sich die Orders der deutschen PV-Zulieferer aktuell auf einem Tiefststand. Als Gründe für die nachlassende Investitionsbereitschaft gelten vor allem die im letzten Jahr aufgebauten Kapazitätsüberschüsse in der Zell- und Modulfertigung, sowie die Anfang und Mitte des Jahres verhaltenen PV-Installationsmärkte in Europa.
»Wir sind trotzdem zuversichtlich, dass der deutsche PV-Maschinenbau das in unserer Geschäftsklima-Umfrage prognostizierte Umsatzwachstum von acht Prozent für das Gesamtjahr 2011 erreichen wird. Die guten Umsätze der ersten drei Quartale, sowie die Umsatzerwartungen der Melder für das vierte Quartal dienen uns dabei als verlässlicher Indikator«, berichtet Dr. Florian Wessendorf, Projektleiter VDMA Photovoltaik-Produktionsmittel.
Die Auftragsreichweite der Meldefirmen sinkt im dritten Quartal 2011 auf 6,3 Produktionsmonate, bleibt aber knapp über dem Wert für den Gesamtmaschinenbau (5,7 Monate im Oktober 2011). »Was die Wachstumspotentiale des PV-Maschinenbaus betrifft bleibe ich zuversichtlich. Die Branche ist für die Herausforderungen der nächsten Monate gut gewappnet und wird sich auch in Zukunft als Zugpferd bei der Verwirklichung der nachhaltigen Kostenreduktion in der PV-Produktion erweisen«, sagt Fath.