iSuppli warnt Solarindustrie

Stark schwankende PV-Lagerbestände

13. August 2010, 9:48 Uhr | Heinz Arnold
© iSuppli

Die hohen Ausschläge der Lagerbestände von Solarzellen schaffen laut iSuppli in diesem Jahr ein gefährliches Marktumfeld.

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»Die Neuinstallationen von Solaranlagen werden sich in diesem Jahr gegenüber 2009 auf 14,2 GW fast verdoppeln«, sagt Dr. Henning Wicht, Senior Director und Principal Analyst von iSuppli. »Allerdings werden saisonale Effekte und die Kürzung von Subventionen die Nachfrage von Quartal zu Quartal schwanken lassen.« Das führe zu noch stärker schwankenden Lagerbeständen und könnte den Herstellern von Solarzellen und Installateuren von PV-Anlagen  zu schaffen machen. Denn wenn sich hohe Lagerbestände bilden bedeutet dies hohe  Kosten und damit Wettbewerbsnachteile.

Im ersten Quartal hatte sich laut iSuppli in der PV-Lieferkette ein Lagerbestand von 165 Tagen gebildet, was gegenüber dem vorausgegangenen Quartal einen Anstieg von nicht weniger als 111 Prozent bedeutete. Im zweiten Quartal fiel der Bestand um 62 Prozent auf 63 Tage. Für das dritte Quartal prognostizieren die Analysten einen Anstieg um 67 Prozent auf 105 Tage, im vierten Quartal soll der Lagerbestand dann wieder um 45 Prozent auf 58 Tage fallen. »Diese Votalität ist für die PV-Modul-Industrie neu und eine direkte folge der Subventionspolitik in Deutschland«, sagt Wicht.

Denn insbesondere in Deutschland, dem größten Photovoltaikmarkt der Welt, hat die Kürzung der Einspeisetarife zu einer Goldrauschmentalität geführt und den Bedarf bis zum Sommer nach oben getrieben. Ein ähnlicher Effekt könnte gegen Ende des Jahres eintreten, wenn die Einspeisetarife Anfang 2011 wie angekündigt erneut gekürzt werden.

Die Schwierigkeit besteht laut Wicht darin, dass sich in der PV-Lieferkette – anders als etwa in der reiferen Lieferkette der Elektronik – die Lagerbestände vor allem an deren Ende aufstauen, beispielsweise bei den Installateuren. Die Firmen müssten jetzt sehr genau aufpassen, denn ein Fehler könnte die Marktposition empfindlich treffen. Und wer einmal zurückgefallen ist, für den werde es kaum möglich sein, den Anschluss wieder zu schaffen.


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