Im ersten Quartal 2011 sind laut IMS Research die Lieferungen von Solar-Wechselrichtern um 39 Prozent gesunken. Gründe für dieses bereits prognostizierte Absacken sind laut IMS Research Lagerbestände und die allgemeine Verunsicherung bezüglich möglicher Kaufanreize.
Ein Rückgang um -39 Prozent gegenüber dem vorherigen Quartal auf 4 GW – das sind die ernüchternden Ergebnisse einer neuen Marktuntersuchung von IMS Research. Allerdings entspricht dieser Wert gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal immer noch einem Plus von 31 Prozent.
Und selbst, wenn in Betracht gezogen wird, dass der Jahresanfang traditionell immer schwächer ist, fällt das erste Quartal 2011 besonders schlecht aus, denn im letzten Jahr beispielsweise belief sich der Rückgang lediglich auf -17 Prozent. Für diese doch sehr enttäuschende Ergebnis macht Ash Sharma, PV Research Director at IMS Research, Lagerbestände in den Vertriebskanälen in Deutschland, Italien und Frankreich verantwortlich: »Das erste Quartal 2011 war für die Hersteller von Wechselrichtern ein schwieriges Quartal. Bereits Ende 2010 haben sich erste Lagerbestände abgezeichnet, Stornierungen im ersten Quartal dieses Jahres haben die Situation noch weiter verschlechtert. Damit ist dieses Quartal bereits das zweite in Folge, in dem die Lieferungen zurückgegangen sind.«
Seit Ende 2010 ist aber noch ein weiterer Trend festzustellen: Deutschland verliert in der Industrie mit PV-Wechselrichtern an Bedeutung. Und dieser Trend konnte auch jetzt nicht umgekehrt werden. Ganz im Gegenteil, laut IMS Research hat Deutschland in diesem Quartal sogar erstmals die Führungsrolle an Italien abgeben müssen. Dort gingen Inverter für eine Leistung von 1,2 GW über den Ladentisch. Allerdings geht Sharma davon aus, dass ein Teil dieser Wechselrichter in die Lager gewandert ist, denn auch in Italien herrscht Unsicherheit solange die Einspeisungstarife neu überdacht werden.
Dass Deutschland im Inverter-Markt an Bedeutung verliert, spiegelt sich auch in den Quartalszahlen der deutschen Hersteller wider. So hat beispielsweise Marktführer SMA Solar Technology im ersten Quartal 2011 ebenfalls einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr melden müssen. Amerikanische Unternehmen wie Satcon und Advanced Energy hingegen zeigen weiterhin gute Ergebnisse, einfach weil sie weniger vom europäischen Markt abhängen.
Auch der Ausblick auf das zweite Quartal gibt keinen Anlass zu Euphorie, denn IMS Research erwartet im besten Fall nur ein langsames Wachstum. Die schwache Nachfrage in Europa würde die Lagerbestände nicht schnell genug auflösen – die entscheidende Voraussetzung aber, um wieder zu hohen Wachstumsraten zurückzukehren.