Deprag Schulz / Sieb & Meyer

Mittels Einspeiseumrichter kleine Restenergiemengen nutzen

22. Februar 2017, 16:49 Uhr | Torsten Blankenburg
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Spezialisierte Einspeisetechnik für hochdrehende Generatoren

Der SD2R von Sieb & Meyer stellt eine Komplettlösung dar. Diese umfasst den Frequenzumrichter mit dem dazugehörigen Netzwechselrichter, der die Einhaltung der gültigen Anwenderregel VDE AR-N 4105 gewährleistet. Darüber hinaus verfügt die 40-kVA-Einheit über ein Einheitenzertifikat gemäß BDEW-Mittelspannungsrichtlinie. Das System ist speziell für den Betrieb von ORC- und (Ab-)Gasentspannungsanlagen zur Restwärmenutzung entwickelt. »Die Ausführungen und Abmessungen des SD2R lassen sich flexibel an die spezifischen Gegebenheiten und Anforderungen anpassen. Möglich sind zudem verschiedene Kühlsysteme sowie weitere Funktionen wie die Notversorgung wichtiger Komponenten oder eine Netzüberwachung«, erläutert Ralph Sawallisch, Key Account Manager Einspeisetechnik bei Sieb & Meyer. »Die individuelle Gestaltung des Systems macht es besonders attraktiv für alle speziellen Anwendungsfälle wie beispielsweise dem Turbinengenerator von Deprag Schulz.«

Das Herzstück des SD2R ist die speziell für Hochgeschwindigkeitsmotoren und -generatoren entwickelte Elektronik mit einer Leistung von bis zu 100 kVA, die für Drehzahlen bis 120.000 1/min ausgelegt ist. Das System ermöglicht sowohl den generatorischen als auch den motorischen Betrieb mit hoher Regelleistung und berücksichtigt alle technischen Anforderungen des Generators, des Prozesses sowie des Netzes und der jeweils geltenden Einspeiserichtlinien. Die sensorlose Drehzahlregelung des SD2R reduziert die Kosten des Systems und erhöht gleichzeitig die Verfügbarkeit. Die integrierte Bremsschaltung wirkt auf den DC-Zwischenkreis und verhindert ein unzulässiges Ansteigen der Spannung. So ist die Turbine auch bei Netzausfall gegen Überdrehzahl geschützt. Ein externer Widerstand nimmt die Leistung auf. Interessanter Nebeneffekt: Weil sich das System aus dem Zwischenkreis mit Energie versorgt, bleibt die Spannungsversorgung für die Steuerung auch bei Netzausfall erhalten, solange der Generator dreht. Auf diese Weise lässt sich der Betriebszustand auch beim Bremsen überwachen.

»Die aktive Rückspeiseeinheit bietet einige Vorteile in diesem Anwendungsbereich«, so Freundorfer. »So kann die Drehzahl der Turbine durch die Rückspeiseeinheit vorgegeben werden. Das ist bei variierenden Prozessdaten sehr von Vorteil, um einen optimalen Wirkungsgrad zu erzielen.« Zudem ist auch das automatische Umschalten vom generatorischen in den motorischen Betrieb ohne Probleme möglich. Das ist nützlich, wenn beispielsweise die Gaszufuhr kurzzeitig unterbrochen wird.

Torsten Blankenburg ist Chief Technical Officer (CTO) bei Sieb & Meyer.

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