Ob 2001 in Murcia oder 2014 in Jülich: Das lebensbedrohliche Lungenentzündungen auslösende Bakterium Legionella pneumophila mag Kühltürme als Brutstätte. Die WISAG bietet Betreibern eine umfassende Gefährdungsbeurteilung.
Kühltürme waren immer wieder Brutstätten für das Bakterium Legionella pneumophilia, das unzählige Krankheits- und Todesfälle verursachte, so 2001 in Murcia, Spanien, 2004 in Lidköping, Schweden, 2005 in Toronto, Kanada und 2014 in Vila Franca de Xira in Portugal und Jülich, Deutschland.
In Deutschland stellt die VDI-Richtlinie 2047 Bl. 2 »Hygiene bei Rückkühlwerken« Betreiber in die Verantwortung, die Sicherheit und Gesundheit von Beschäftigten und Dritten durch einen ordnungsgemäßen hygienetechnischen Betrieb zu gewährleisten. »Da es keine starr vorgegebenen Prüffristen für Kühltürme gibt, müssen die Verantwortlichen selbst entscheiden, auf welche Weise sie die Sicherheit gewährleisten. Das bedeutet für den Betreiber mehr Freiheit, allerdings auch mehr Verantwortung«, findet Sebastian Briel, Geschäftsfeldmanager bei der WISAG Gebäude- und Industrieservice in Langenfeld. »Sie müssen sich allerdings bewusst sein, dass im Schadensfall das Fehlen einer Gefährdungsbeurteilung als Organisationsverschulden gewertet werden könnte.«
Die WISAG betreibt selbst Kühltürme und übernimmt mit ihren Spezialisten die Durchführung der Gefährdungsbeurteilung. Dabei erfassen die Fachleute im Rahmen einer Bestandsaufnahme die örtlichen und hygienischen Gegebenheiten und beurteilen die Betriebszustände der Anlage.»Das Risiko von Legionellen lässt sich reduzieren. Hierfür ist es notwendig, jedes System individuell zu betrachten und mögliche Lösungen für den hygienesicheren Anlagenbetrieb auszuarbeiten«, erklärt Briel.
Das Wachstum von Mikroorganismen und somit auch Krankheitserregern wie Legionellen lässt sich durch die geeignete Behandlung des Kühlwassers und regelmäßige Reinigungen vermeiden. »Eine Gefährdungsbeurteilung endet aber nicht mit den rein technischen Maßnahmen. Der gesamte Betriebsablauf wird dabei unter die Lupe genommen«, sagt Briel und erklärt, dass man hier über den Tellerrand hinaus blicken muss. »Die Systeme müssen durch hygienisch geschultes Personal überwacht werden. Hierbei werden Laboruntersuchungen sowie die regelmäßige Bestimmung verschiedener Parameter individuell abgestimmt. Ergeben sich zum Beispiel aufgrund des Aufstellungsortes der Anlagen erhöhte Risiken, können möglicherweise häufigere Inspektionen oder Untersuchungen sinnvoll sein.«